Marcel Brell – „Sprechendes Tier“
Charmant, originell und unverkrampft: Der Wahlberliner Marcel Brell überzeugt auch auf seinem zweiten Album.
Manche nennen es Popkultur: Musik, Film, Bücher, Leipzig
Charmant, originell und unverkrampft: Der Wahlberliner Marcel Brell überzeugt auch auf seinem zweiten Album.
Kirgisien 1943: Dshamilja soll auf ihren Mann warten, der im Krieg ist. Dann kommt ein Fremder ins Dorf. Tschingis Aitmatow macht daraus, wie manche meinen, „die schönste Liebesgeschichte der Welt“.
Wenn Songs ein Diplom haben müssten, bevor sie das Licht der Welt erblicken, würden sie so klingen wie die Stücke auf dem vierten Album von Tycho.
Nach einer Epidemie leben nur noch wenige Menschen auf der Erde. Als sie im Wald auf eine Affensiedlung treffen, staunen sie: Die Affen können nicht nur sprechen, sondern sind auch bestens organisiert – und fest entschlossen, ihr Revier gegen die Menschen zu verteidigen. „Planet der Affen: Revolution“ beeindruckt mit grandioser Tricktechnik und einer für einen Actionfilm erstaunlich friedfertigen Botschaft.
Eine Meldung in der Zeitung konfrontiert Michael Gardiner mit einem dunklen Fleck in seiner Vergangenheit. Rund um diese Idee entwirft John Burnside in „Die Spur des Teufels“ einen Roman, der dem Wesen von Legenden, Mythen und Gerüchten nachspürt, sich aber manchmal auch zu stark der Esoterik annähert.
Thomas Bernhard war mehr als zehn Jahre eng mit Paul Wittgenstein befreundet und zeichnet die Geschichte dieser Beziehung in dieser Erzählung nach. „Wittgensteins Neffe“ geht dabei auch der Frage nach, welche Form und welches Maß Kreativität haben darf. um gesellschaftlich akzeptiert zu bleiben.
Früher hieß er KD Supier und war vor allem als HipHop-Produzent auffällig, jetzt heißt er Solarrio und macht Elektropop. Seine Debüt-EP unter diesem Namen zeigt viel technisches Können, aber wenig Identität.
Auf die Attentate in ihrer Heimatstadt Paris reagieren Yalta Club auf ihrem zweiten Album „Hybris“ mit noch mehr guter Laune und weniger Zynismus. Das klingt oft genug betörend.
Eine mutige Minderheit lehnte sich in der DDR gegen das Regime auf. Hier wird ihre Geschichte erzählt – leider manchmal mit Schlagseite hin zu einem verordneten bundesdeutschen Patriotismus.
Im Vorbereitungskurs für die medizinisch-psychologische Untersuchung lernen sich Katja, Isabel und Annette kennen, freunden sich an und helfen sich, ihre Probleme zu bewältigen. „Idiotentest“ erweist sich trotz guter Schauspieler und einiger Lichtblicke als Komödie auf sehr überschaubarem Niveau.
Einen scharfen Blick auf den Politikbetrieb der Adenauer-Ära wirft Wolfgang Koeppen in „Das Treibhaus“. Die damals junge Bundesrepublik betrachtet er vor allem als vertane Chance.
„Boyhood“ begleitet einen Sechsjährigen beim Erwachsenwerden, Das Mammut-Projekt von Richard Linklater ist rührend, klug und großartig visionäres Kino.
„The Noise Of Time“ ist eine fiktive Biographie von Dmitri Schostakowitsch – und thematisiert meisterhaft den Widerstreit von Kunst und Diktatur.
Mit geschickten Details reichern Emily Barker & The Red Clay Halo ihren Folk-Sound an. Das hat den Machern von „Wallander“ gefallen, ist aber auf Dauer doch etwas zu ereignislos.