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Die 12 besten Sprüche aus „Stromberg“, Staffel 1

Stromberg Staffel 1 Zitate Sprüche
Die erste Staffel von „Stromberg“ gibt es natürlich auch auf DVD.

2004 startete die erste Staffel von Stromberg bei Pro7 und wurde sofort ein großer Erfolg. Im Zeitalter vor der Allverfügbarkeit von fiktionalen Inhalten bei Streamingdiensten störte sich kaum jemand daran, dass die Serie halbwegs unverblümt bei der britischen Vorlage The Office entlehnt war, auch das Format der Mockumentary war noch ziemlich unverbraucht. Es folgten vier weitere Staffeln bis 2012, zwei Jahre später dann schließlich sogar ein Kinofilm.

Natürlich passten der Titelheld und die Handlung mindestens so gut ins pedantische, bürokratische und verkrampfte Deutschland wie ins UK: Bernd Stromberg, Abteilung Schadensregulierung M–Z bei der Capitol Versicherung AG, hält sich für einen führungsstarken, beliebten Chef, ist aber ein unfähiges und misanthropisches Arschloch, über den die Mitarbeiter*innen in seinem Team ebenso den Kopf schütteln wie seine eigenen Führungskräfte. Der von ihm verkörperte Mix aus Sexismus, Rassismus, Inkompetenz und purer Faulheit wirft die Frage auf, wie er jemals in eine Führungsposition kommen und sich dort auch noch so lange halten konnte. Die Antwort darauf ist Sarkasmus, bei seinem Team mindestens ebenso sehr wie bei ihm selbst.

Diese Konstellation führt direkt zum Erfolgsgeheimnis der Serie: Es gibt offensichtlich sehr viele Menschen, die solche Chefs schon erlebt haben. Statt sich still davon frustrieren zu lassen oder das Risiko auf sich zu nehmen, sich tatsächlich aufzulehnen, können diese Menschen sich nun gemütlich vor dem Fernseher über diese Spezies lustig machen, inklusive der sicherlich weit verbreiteten Einschätzung, dass man selbst auf dem Chefposten ganz bestimmt eine deutlich bessere Figur machen würde. Wie authentisch der Kampf mit dieser in diesem Fall vollkommen absurd wirkenden Hierarchie im Speziellen und dem Büroalltag mit seinem Mobbing und seinen Kaffeekränzchen, seinen Korinthenkackern und seinen Flirts im Allgemeinen hier dargestellt wird, ist auch mit 15 Jahren Abstand noch sehr sehenswert und amüsant. „Das ist hier alles wie Kirmes, nur mit Akten“, sagt Strombergs Mitarbeiter Ulf Steinke in der ersten Folge treffend.

Bei den Sprüchen von Bernd Stromberg muss man indes Abstriche machen, zumindest wenn man etwas auf politische Korrektheit hält. Vieles, wofür dieser „beste Chef der Welt“, wie im Pilot noch der Untertitel der Serie hieß, damals von seinen Fans gefeiert wurde, ist aus heutiger Sicht so frauenfeindlich, rassistisch oder schlicht unsensibel, dass es wohl kaum mehr über den Sender gehen würde.

Man kann darin einerseits einen gesellschaftlichen Fortschritt erkennen (Sexismus am Arbeitsplatz ist heute so verpönt wie das Rauchen im Büro, das man in der Serie noch als gängige Praxis erleben kann), man muss aber auch erkennen, dass der teils grenzwertige Humor der fiktiven Figur Bernd Stromberg eben den Köpfen realer Personen (da ist wohl Autor und Produzent Ralf Husmann an erster Stelle zu nennen) entsprungen ist, die damals offensichtlich dachten, damit den Geschmack des Publikums zu treffen oder Pointen über Brüste, Türken und Rollstuhlfahrer selbst für witzig hielten. In der nun folgenden Sammlung der besten Zitate aus der ersten Stromberg-Staffel (in order of their appearance) sind die besonders geschmacklosen deshalb nicht berücksichtigt.

Büro ist wie Achterbahnfahren. Ein ständiges Auf und Ab. Wenn man das jeden Tag acht Stunden machen muss, täglich, dann kotzt man irgendwann.

Wenn ich alles lassen würde, was ich nicht darf, dann hätte ich ja überhaupt keinen Sex.

Als Chef ist Sensibilität extrem wichtig. Gerade im Umgang mit andersgeschlechtlichen Mitarbeitern. Zum Beispiel Frauen.

Als Chef musst du ein Quirl sein. Entweder quirlst du leckeren Kuchenteig oder Scheiße. Auf jeden Fall musst du immer quirlen.

Tauche nie deinen Füller in Firmentinte!

Wenn die Katze ein Pferd wäre, dann würde sie den Baum hoch reiten.

Chef sein heißt Wiesel sein.

Deshalb hatte ich den Spitznamen ‚Teflon‘: der nichts anbrennen lässt.

Fingerspitzengefühl ist das A und O. Als Chef bist du ja auch so eine Art Mimosengärtner.

Essen gehen, das ist wie ein Vorspiel. Nur mit Lebensmitteln.

Als Chef kannst du gar nicht immer beliebt sein. Ausgeschlossen. Zumindest nicht zu Lebzeiten.

Demokratie ist schön und gut für einen Staat. Aber im Büro ist das natürlich tödlich.

Outakes aus der ersten Stromberg-Staffel.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und lebt in Leipzig. Auf shitesite.de schreibt er seit 1999 als Hobby über Musik, Filme, Bücher und ein paar andere Dinge, die ihn (und vielleicht auch den Rest der Welt) interessieren.

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