Alle schreien Alarm. Dioxin! Gift! Krebs! In unseren Lebensmitteln! Dabei gibt es eigentlich gar keinen Grund für so viel Aufregung. Erstens betonen Experten, dass die nun festgestellten Werte zwar deutlich zu hoch sind, aber nicht ernsthaft gefährlich. Zweitens ist der Skandal, entstanden durch verseuchtes Futtermittel einer Firma in Schleswig-Holstein, nur die logische Folge der Prinzipien in der Lebensmittelindustrie: Wenn die Kunden es bloß möglichst billig und die Produzenten bloß möglichst viel Gewinn machen wollen, dann bleibt der Verbraucher eben auf der Strecke – notfalls sogar seine Gesundheit.
Immerhin: Der erneute Lebensmittelskandal dürfte die Sorgenfalten der Bauern noch größer werden lassen. Das ist das Beste daran: Nach und nach wird transparent, mit welch üblen Methoden die Lebensmittelindustrie arbeitet. Und die hat nun allen Grund, sich langsam um ihren Ruf zu kümmern.
Den Optimismus teile ich nicht. Ich glaube eher, dass die Industrie sich fortwährend neue Tricks einfallen lassen wird solange sie in diesem System operieren können. Sprich, solange Profit das alleinige Ziel bleibt.