Sieben Siege am Stück an den ersten Spieltagen – das war die Bilanz des FSV Mainz 05 in der Bundesliga-Saison 2010/11. Dieser Turbostart war die Grundlage dafür, dass der Club am Ende auf Platz 5 landete und ins internationale Geschäft einzog, gerade einmal zwei Jahre nach dem ersehnten Aufstieg in die Bundesliga. Das Beispiel zeigt, wie wichtig ein guter Saisonbeginn ist, um am Ende die angestrebten Ziele (oder vielleicht sogar noch mehr) zu erreichen.
Einen erheblichen Einfluss darauf hat natürlich das Auftaktprogramm. Viele Fans kennen das Gefühl, dass es zum Start, wenn man noch nicht richtig weiß, was dem eigenen Lieblingsteam diesmal zuzutrauen ist, vermeintlich immer gegen durchweg schwere Brocken und unangenehme Gegner geht. Die Ansetzungen der ersten Spieltage, die durch die Deutsche Fußball-Liga (DFL) vorgenommen werden, können mitunter tatsächlich eine große Rolle dabei spielen, ob die Saison erfolgreich, mittelprächtig oder enttäuschend verläuft. Und natürlich bietet die Möglichkeit, die Paarungen mehr oder weniger nach Gutdünken festzulegen, das Potenzial für Manipulationen und Ungerechtigkeiten.
Freilich gilt es für die DFL bei der Gestaltung des Spielplans, etliche Faktoren unter einen Hut zu bekommen. Der FC Bayern will bestimmt ein Heimspiel zum Oktoberfest. Wenn schon der Termin für einen Staatsbesuch in der Hauptstadt mit viel Polizeipräsenz feststeht, sollte an diesem Wochenende vielleicht nicht unbedingt auch noch ein brisantes Fußballspiel von Union Berlin stattfinden. Zum Saisonfinale will man womöglich nicht unbedingt zwei Abstiegskandidaten direkt aufeinander treffen lassen. Natürlich haben auch die übertragenenden TV-Sender ihre Wünsche. Das alles setzt Leitplanken, innerhalb derer die Saisonplaner aber dennoch einen großen Gestaltungsspielraum haben. Und genau dieser könnte, weil die ersten Spieltage nicht beispielsweise gelost werden, Mauscheleien möglich machen. Shitesite hat sich deshalb vor dem heutigen Auftakt der neuen Saison genau angeschaut, wie das Startprogramm der einzelnen Bundesliga-Vereine in den vergangenen Jahren ausgesehen hat, welche Clubs tendenziell gut wegkommen und welche allen Grund hätten, sich bei der DFL zu beschweren. Ein kleiner Spoiler: Der FC Bayern und Wolfsburg können ganz entspannt sein, in Hoffenheim und Leipzig sollte man hingegen langsam Protest einlegen.
Die Berechnungsmethode
Shitesite hat seit dem Aufstieg von RB Leipzig in die Bundesliga, also seit der Saison 2016/17, die jeweils ersten sechs Spieltage der Saison ausgewertet und berechnet, welche Teams dabei eher ein leichtes beziehungsweise auffällig schweres Startprogramm hatten. Für die Stärke des Gegners wurde der Tabellenplatz der Vorsaison als Kriterium genutzt. Natürlich kann man darüber diskutieren, ob dieser nach der Sommerpause noch aussagefähig ist, schließlich kann es in der Zwischenzeit spektakuläre Transfers und vielversprechende Trainerwechsel gegeben haben, auch die Rolle von traditionellen Angstgegnern eines Teams oder Underperformern aus dem Vorjahr, deren Abschneiden womöglich nicht die wahre Leistungsstärke widerspiegelt, müsste man im Blick haben. Solche Faktoren wurden aber frei nach dem Motto „Die Tabelle lügt nicht“ außer Acht gelassen, ebenso wie die Frage, ob man auf besonders schwere Gegner zum Start zuhause oder auswärts antreten muss.
Aus der Platzierung der Gegner im Vorjahr errechnet sich so der Härtefaktor des Auftaktprogramms: Je niedriger dieser Wert ist, desto schwieriger ist das Startprogramm. Der härteste denkbare Wert ist 21 (dann würde man direkt gegen die Plätze 1-6 aus dem Vorjahr antreten müssen, der Wert errechnet sich dann als 1+2+3+4+5+6=21). Das theoretisch leichteste Auftaktprogramm würde gegen die sechs schlechtesten Teams des Vorjahres stattfinden und einen Härtefaktor von 93 ergeben (13+14+15+16+17+18=93). Die Aufsteiger aus der Zweiten Liga wurden dabei an die verbliebenen Erstligisten drangehängt, bei zwei Aufsteigern gilt also der Zweitliga-Meister als Platz 17, der Zweitliga-Vizemeister als Platz 18.
Große Ungleichheiten beim Heimvorteil zum Saisonstart
Man kann mit gutem Grund annehmen, dass das erste Spiel im eigenen Stadion leichter fällt als auswärts. Außer Bremen (17 Punkte zuhause, 19 in der Fremde) hat in der vergangenen Saison jede Bundesligamannschaft zuhause mehr Punkte geholt als auswärts. Gleich zum Start vor eigenem Publikum antreten zu dürfen, ist also ein klarer Vorteil. Mit einem Auswärtsspiel zu beginnen, ist hingegen gleich ein doppelter Nachteil: Das erste Heimspiel ist dann erst am zweiten Spieltag, und man trifft dabei auf einen Gegner, der zuhause beginnen durfte, also potenziell eine größere Chance hatte, erfolgreich in die Saison zu starten.
Blickt man auf die Daten seit der Saison 2016/17, wird eine erhebliche Verzerrung erkennbar. Erwarten sollte man für jeden Club einen Wert um die 50 Prozent, also jeweils abwechselnd Heim- und Auswärtsspiele am ersten Spieltag. Diesen Wert erreicht tatsächlich aber nur Augsburg, das in den acht betrachteten Spielzeiten auf vier Heim- und vier Auswärtspartien am jeweils ersten Spieltag kommt.
Etliche Clubs dürfen auffällig häufig mit einem Heimspiel starten: Von den Teams, die im betrachtenen Zeitraum mindestens drei Spielzeiten in der Bundesliga verbracht haben, kommt Union Berlin auf den höchsten Wert: Die Köpenicker hatten seit dem Aufstieg immer Heimrecht am ersten Spieltag. Auch Dortmund und Wolfsburg (jeweils 87,5%), Gladbach (75%), Stuttgart (66,6%), Bayern München und Eintracht Frankfurt (jeweils 62,5%) sowie Köln und Bremen (jeweils 57,1%) liegen über dem zu erwartenden Wert. Den schlechtesten Wert mit 12,5 Prozent hat RB Leipzig. Das bisher einzige Heimspiel zum Saisonstart fand dabei 2020 auch noch in der Corona-Saison statt, also ohne Fans im Stadion und somit ohne echten Heimvorteil.
Auch die vermeintliche Tradition, dass man als Aufsteiger mit einem Heimspiel starten darf, um das erste Spiel in der neuen Liga im vertrauten Umfeld gemeinsam mit den eigenen Fans feiern zu dürfen, ist längt keine mehr. Seit 2016/17 wurde bei der Ansetzung der ersten Spieltage nur 3 von 17 Aufsteigern das Privileg gewährt, mit einem Heimspiel in die Saison starten zu dürfen, nämlich Düsseldorf 2018/19, Union Berlin im Jahr darauf und Stuttgart 2020/21. Seitdem mussten sogar alle Aufsteiger anfangs auswärts ran.
Die Extremwerte und die Gerechtigkeit
Der durchschnittliche Härtefaktor quer durch alle betrachteten Saisons und Vereine beträgt 56,59. Alles darunter ist also tendenziell schwieriger, alle Werte darüber stehen für ein statistisch betrachtet leichteres Auftaktprogramm. Das insgesamt leichteste Auftaktprogramm im Gesamtzeitraum hatte der SC Freiburg in der Saison 2021/22 mit einem Härtefaktor von 79. Das schwerste Auftaktprogramm mit einem Härtefaktor von 38 hatte Köln in derselben Saison zu bestreiten. In den ersten sechs Spielen ging es für den Effzeh damals viermal gegen Gegner aus den Top6 des Vorjahres.
Die Werte scheinen dicht beeinander zu liegen. Hoffenheim ist das Team mit dem insgesamt schwersten Auftaktprogramm im betrachteten Zeitraum und erreicht einen durchschnittlichen Härtefaktor von 52,1 (das bedeutet: im Schnitt hat die TSG an den ersten sechs Spieltagen immer gegen einen Gegner gespielt, der im Vorjahr auf Platz 8,7 der Tabelle abgeschlossen hat), das statistisch leichteste Programm hatte Bayern München mit einem Härtefaktor von 62,7 (im Schnitt also Kontrahenten auf Platz 10,5 der Vorjahrestabelle). Ein genauer Blick auf die einzelnen Daten der Clubs zeigt aber doch erstaunliche Ungleichgewichte.
Der Blick auf diese Saison
Das statistisch härteste Startprogramm 2023/24 hat der FC Augsburg (Härtefaktor 42), der auch traditionell eher häufig auf schwerere Gegner an den ersten Spieltagen trifft. Auch Aufsteiger Heidenheim (45) stehen gleich bei den ersten Bewährungsproben der Bundesliga-Premiere vergleichsweise starke Teams gegenüber. Ebenso werden die Fast-Absteiger Hoffenheim (47) und Bochum (51) gleich recht stark gefordert sein. Genau im statistischen Durchschnitt liegt die Schwere des Starts für Frankfurt und Darmstadt. Von den Top-Mannschaften der Vorsaison hat Leipzig (Härtefaktor 52) das mit Abstand schwerste Startprogramm, die statistisch betrachtet fünf einfachsten Ansetzungen gibt es hingegen für Bayern München (Härtefaktor 61), Frankfurt, Freiburg (je 65) sowie Dortmund und Union Berlin (67).
Die Einzelauswertung für alle Vereine
Berücksichtigt wurden alle Vereine, die seit 2016/17 mindestens vier Saisons in der Bundesliga gespielt haben. Sie sind geordnet nach Härtefaktor, ganz oben stehen also die Clubs, die im Durchschnitt das schwierigste Auftaktprogramm hatten.
TSG Hoffenheim
In Hoffenheim hätte man allen Grund, einmal bei der DFL nachzufragen, ob bei der Spieltagsgestaltung möglicherweise böse Absicht vorliegt. Neben der unterdurchschnittlichen Quote von Heimspielen zum Saisonstart (3 von 8) zeigt das auch der Härtefaktor für die ersten Spiele. Nur 2016/17 hatte die TSG ein statistisch betrachtet leichtes Auftaktprogramm. Danach war sie in jedem Jahr in der Hälfte der Teams mit dem schwereren Programm vertreten, sechsmal sogar im obersten Drittel.
Einzelwerte 2016/17 bis 2023/24: 62, 52, 56, 43, 53, 54, 50, 47
Durchschnittswert: 52,12
Schwerstes Programm: 2019/20 (Härtefaktor 43)
Leichtestes Programm: 2016/17 (Härtefaktor 62)
Platzierungen nach Härte in den einzelnen Saisons (chronologisch ab 2016/17, Platz 1 steht dabei für das schwerste Programm aller Bundesligisten): 14, 6, 9, 4, 5, 6, 2, 4
Anzahl Saisons härter als Gesamtdurchschnitt: 7/8
Anzahl Saisons leichter als Gesamtdurchschnitt: 1/8
FC Augsburg
Augsburg hatte zwar insgesamt betrachtet mehr Saisons mit einem statistisch unterdurchschnittlich schwierigen Startprogramm. Die Spielzeiten, in denen harte Gegner zum Auftakt warteten, hatten es indes umso mehr in sich: In acht Jahren hatten die Fuggerstädter einmal das schwerste und zweimal das zweitschwerste Startprogramm aller Bundesligisten.
Einzelwerte 2016/17 bis 2023/24: 62, 58, 67, 52, 41, 47, 60, 42
Durchschnittswert: 53,62
Schwerstes Programm: 2020/21 (Härtefaktor 41)
Leichtestes Programm: 2018/19 (Härtefaktor 67)
Platzierungen nach Härte in den einzelnen Saisons (chronologisch ab 2016/17, Platz 1 steht dabei für das schwerste Programm aller Bundesligisten): 13, 13, 16, 9, 1, 2, 14, 2
Anzahl Saisons härter als Gesamtdurchschnitt: 3/8
Anzahl Saisons leichter als Gesamtdurchschnitt: 5/8
Union Berlin
Dass sich Union Berlin schnell und erfolgreich in der Bundesliga etabliert hat, liegt keineswegs daran, dass die DFL es dem Neuling mit den Spieltagsansetzungen zu Saisonbeginn einfach gemacht hätte. Erst in dieser Saison haben die Köpenicker erstmals ein auf dem Papier einfaches Startprogramm (sogar das leichteste der gesamten Liga). Dafür musste man im Aufstiegsjahr gleich an den ersten fünf Spieltagen gegen Platz 2, 3 und 4 des Vorjahres ran. Auch danach war Union stets in der Hälfte der Teams angesiedelt, die schwerere Gegner hatten. Immerhin: Union darf als einziger Club bisher immer am ersten Spieltag zuhause antreten.
Einzelwerte 2016/17 bis 2023/24: – , – , -, 39, 58, 56, 53, 67
Durchschnittswert: 54,6
Schwerstes Programm: 2019/20 (Härtefaktor 39)
Leichtestes Programm: 2023/24 (Härtefaktor 67)
Platzierungen nach Härte in den einzelnen Saisons (chronologisch ab 2016/17, Platz 1 steht dabei für das schwerste Programm aller Bundesligisten:) -, -, -, 2, 9, 8, 4, 18
Anzahl Saisons härter als Gesamtdurchschnitt: 3/5
Anzahl Saisons leichter als Gesamtdurchschnitt: 2/5
Schalke 04
Dass Schalke zuletzt zweimal abgestiegen ist, lag zumindest nicht am Kaliber der Auftaktgegner. In der vergangenen Saison gab es das zweitleichteste Startprogramm der vergangenen acht Jahre (nach diesen sechs Spieltagen stand S04 auch noch auf Platz 12 der Tabelle), trotzdem reichte es letztlich nicht zum Klassenerhalt.
Einzelwerte 2016/17 bis 2023/24: 52, 50, 65, 49, 51, -, 62, –
Durchschnittswert: 54,83
Schwerstes Programm: 2019/20 (Härtefaktor 49)
Leichtestes Programm: 2018/19 (Härtefaktor 65)
Platzierungen nach Härte in den einzelnen Saisons (chronologisch ab 2016/17, Platz 1 steht dabei für das schwerste Programm aller Bundesligisten): 4, 3, 15, 7, 4, – , 15, –
Anzahl Saisons härter als Gesamtdurchschnitt: 4/6
Anzahl Saisons leichter als Gesamtdurchschnitt: 2/6
RB Leipzig
Leipzig ist der einzige Top-Verein, dessen Auftaktprogramm härter ist, als es im statistischen Durchschnitt der vergangenen acht Jahre zu erwarten sein sollte. In der Hälfte seiner Spielzeiten zählte RBL zu den Clubs im oberen Drittel der Tabelle der härtesten Auftaktprogramme, nur 2017/18 gab es einen vergleichsweise annehmbaren Härtefaktor. Das fällt umso mehr auf, weil hier eine statistische Besonderheit zu beachten ist: Weil Leipzig selbst stets gut in der Endtabelle abschneidet (die bisher schlechteste Platzierung der Bundesligageschichte war Platz 6), sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie zum Saisonstart auf starke Gegner treffen. Vereinfacht gesagt: Wenn ich selber zu den Top4 gehöre, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass ich an den ersten Spieltagen auf jemanden aus den Top4 treffe (weil ja nur noch 3 solche Clubs in der Verlosung sind). Dass Leipzig trotz konstant starker Tabellenplätze also so einen Härtefaktor hat, ist erstaunlich. Blickt man nur auf die ersten 4 Spieltage (statt auf die ersten 6), wird der Trend noch klarer: In diesen insgesamt 32 Spielen musste RBL 11 Mal gegen Teams aus den Top6 des Vorjahres ran. Nimmt man die Tatsache hinzu, dass die Sachsen noch nie (!) am ersten Spieltag vor eigenem Publikum spielen durften, könnte man auf die Idee kommen, die DFL habe andere Interessen, als Leipzig einen guten Saisonstart (oder nur eine der Statistik entsprechende Chance darauf) zu ermöglichen.
Einzelwerte 2016/17 bis 2023/24: 52, 64, 52, 53, 59, 56, 52, 52
Durchschnittswert: 55,0
Schwerstes Programm: 2016/17 und 2018/19, 2022/23 und 2023/24 (alle Härtefaktor 52)
Leichtestes Programm: 2017/18 (Härtefaktor 64)
Platzierungen nach Härte in den einzelnen Saisons (chronologisch ab 2016/17, Platz 1 steht dabei für das schwerste Programm aller Bundesligisten): 5, 15, 5, 10, 10, 10, 3, 6
Anzahl Saisons härter als Gesamtdurchschnitt: 6/8
Anzahl Saisons leichter als Gesamtdurchschnitt: 2/8
FSV Mainz 05
Mainz erzielt denselben Härtefaktor wie RBL, auch wenn die Ausreißer ins schwerste Drittel des Auftaktprogramms sich erst in den letzten beiden Jahren einstellten. Anders als Leipzig durften die Rheinhessen aber immerhin dreimal in den letzten acht Spielzeiten mit einem Heimspiel beginnen.
Einzelwerte 2016/17 bis 2023/24: 53, 58, 60, 50, 56, 64, 54, 45
Durchschnittswert: 55,0
Schwerstes Programm: 2023/24 (Härtefaktor 45)
Leichtestes Programm: 2018/19 (Härtefaktor 60)
Platzierungen nach Härte in den einzelnen Saisons (chronologisch ab 2016/17, Platz 1 steht dabei für das schwerste Programm aller Bundesligisten): 7, 11, 12, 8, 8, 15, 6, 3
Anzahl Saisons härter als Gesamtdurchschnitt: 5/8
Anzahl Saisons leichter als Gesamtdurchschnitt: 3/8
Borussia Mönchengladbach
Blickt man auf die Spieltagsansetzungen für die ersten sechs Partien, ist Mönchengladbach nicht gerade vom Glück verfolgt. Nur zweimal innerhalb von acht Jahren war man in der Hälfte der Liga mit dem einfacheren Startprogramm. Viermal rangierte der Club sogar im obersten Drittel im Härtefaktor-Ranking des Saisonbeginns. Allerdings stand auch nur zweimal zum Auftakt ein Auswärtsspiel an.
Einzelwerte 2016/17 bis 2023/24: 67, 51, 53, 64, 50, 45, 57, 57
Durchschnittswert: 55,5
Schwerstes Programm: 2021/22 (Härtefaktor 45)
Leichtestes Programm: 2016/17 (Härtefaktor 67)
Platzierungen nach Härte in den einzelnen Saisons (chronologisch ab 2016/17, Platz 1 steht dabei für das schwerste Programm aller Bundesligisten): 17, 4, 6, 12, 3, 1, 9, 9
Anzahl Saisons härter als Gesamtdurchschnitt: 4/8
Anzahl Saisons leichter als Gesamtdurchschnitt: 4/8
1. FC Köln
Köln liegt fast genau im statistischen Mittel des zu erwartenden Härtefaktors. Sieben Mal spielte der Effzeh innerhalb des betrachteten Zeitraums in der Bundesliga, dreimal zählte man dabei zu den drei Teams mit dem theoretisch leichtesten Auftaktgegnern. Dafür gab es 2019/20 für den damaligen Aufsteiger das schwerste Auftaktprogramm überhaupt innerhalb der hier ermittelten Statistik. Tatsächlich setzte es fünf Niederlagen in den ersten sechs Partien, am Ende blieb Köln trotzdem in der Liga.
Einzelwerte 2016/17 bis 2023/24: 63, 68, – ,38, 55, 49, 64, 58
Durchschnittswert: 56,42
Schwerstes Programm: 2019/20 (Härtefaktor 38)
Leichtestes Programm: 2017/18 (Härtefaktor 68)
Platzierungen nach Härte in den einzelnen Saisons (chronologisch ab 2016/17, Platz 1 steht dabei für das schwerste Programm aller Bundesligisten): 15, 17, – , 1, 7, 4, 16, 11
Anzahl Saisons härter als Gesamtdurchschnitt: 2/7
Anzahl Saisons leichter als Gesamtdurchschnitt: 5/7
Hertha BSC Berlin
Auch der Hauptstadtclub erzielt fast genau den Wert beim Härtefaktor, der dem Gesamtdurchschnitt aller Teams innerhalb der hier betrachteten acht Jahre entspricht. Allerdings waren nur zwei Spielzeiten dabei, in denen das Startprogramm für die Alte Dame überdurchschnittlich schwierig und tatsächlich heftig war: 2021/22 und in der Vorsaison, die zum Abstieg führte. An der DFL und ihrem Spielplan lag der schon deutlich früher einsetzende Niedergang der Hertha offensichtlich nicht.
Einzelwerte 2016/17 bis 2023/24: 60, 59, 57, 66, 54, 58, 45
Durchschnittswert: 57,0
Schwerstes Programm: 2022/23 (Härtefaktor 45)
Leichtestes Programm: 2019/20 (Härtefaktor 66)
Platzierungen nach Härte in den einzelnen Saisons (chronologisch ab 2016/17, Platz 1 steht dabei für das schwerste Programm aller Bundesligisten): 12, 15, 10, 13, 6, 12, 1, –
Anzahl Saisons härter als Gesamtdurchschnitt: 2/7
Anzahl Saisons leichter als Gesamtdurchschnitt: 5/7
Bayer 04 Leverkusen
Leverkusen ist nach Leipzig das Team, das im betrachteten Zeitraum am seltensten im eigenen Stadion in die Saison starten durfte. Wenn die Werkself morgen RBL empfängt, ist es erst das zweite Heimspiel an einem ersten Spieltag innerhalb der letzten acht Jahre. Ansonsten liegt Bayer 04 halbwegs im erwartbaren Bereich, wenn auch mit vielen Ausschlägen nach oben und unten: drei Mal war man im oberen, drei Mal im unteren Drittel beim Blick auf den statistischen Härtefaktor der ersten Spiele.
Einzelwerte 2016/17 bis 2023/24: 50, 47, 61, 71, 64, 52, 55, 58
Durchschnittswert: 57,25
Schwerstes Programm: 2017/18 (Härtefaktor 47)
Leichtestes Programm: 2019/20 (Härtefaktor 71)
Platzierungen nach Härte in den einzelnen Saisons (chronologisch ab 2016/17, Platz 1 steht dabei für das schwerste Programm aller Bundesligisten): 3, 2, 13, 15, 17, 5, 7, 10
Anzahl Saisons härter als Gesamtdurchschnitt: 4/8
Anzahl Saisons leichter als Gesamtdurchschnitt: 4/8
Eintracht Frankfurt
Nur ein einziges Mal zählte Frankfurt in den letzten acht Jahren zu den sechs Teams mit dem schwersten Startprogramm, nur zweimal lag der Härtefaktor der SGE über dem Wert für den Gesamtdurchschnitt. Insbesondere in den letzten Jahren meinten es die Saisonplaner gut mit der Eintracht: Das letzte auf dem Papier etwas schwierigere Auftaktprogramm gab es 2019.
Einzelwerte 2016/17 bis 2023/24: 57, 52, 58, 47, 64, 60, 58, 65
Durchschnittswert: 57,62
Schwerstes Programm: 2019/20 (Härtefaktor 47)
Leichtestes Programm: 2023/24 (Härtefaktor 65)
Platzierungen nach Härte in den einzelnen Saisons (chronologisch ab 2016/17, Platz 1 steht dabei für das schwerste Programm aller Bundesligisten): 9, 7, 11, 5, 16, 14, 11, 15
Anzahl Saisons härter als Gesamtdurchschnitt: 2/8
Anzahl Saisons leichter als Gesamtdurchschnitt: 6/8
Werder Bremen
Von Spießrutenlauf zum Kuschelkurs: So könnte man die Entwicklung der Auftaktgegner von Werder Bremen in den vergangenen acht Jahren betrachten. 2016/17 und 2017/18 hatten die Norddeutschen jeweils das härteste Startprogramm der Liga. Seitdem rangierten sie im Härtefaktor-Ranking maximal noch auf Platz 11. In dieser Saison geht es zwar heute Abend gegen den Rekordmeister und dann nächste Woche zum SC Freiburg, aber auch da gilt, dass es danach leichter werden sollte. Die Vorjahres-Abschlussplatzierungen der folgenden Gegner sind dann 9, 17, 11 und 18.
Einzelwerte 2016/17 bis 2023/24: 45, 44, 68, 57, 62, – , 67, 61
Durchschnittswert: 57,71
Schwerstes Programm: 2017/18 (Härtefaktor 44)
Leichtestes Programm: 2022/23 (Härtefaktor 67)
Platzierungen nach Härte in den einzelnen Saisons (chronologisch ab 2016/17, Platz 1 steht dabei für das schwerste Programm aller Bundesligisten): 1, 1, 17, 11, 13, – , 18, 13
Anzahl Saisons härter als Gesamtdurchschnitt: 2/7
Anzahl Saisons leichter als Gesamtdurchschnitt: 5/7
Borussia Dortmund
Kein Grund zu Beschwerden bei der DFL dürfte der BVB haben: Lediglich 2021/22 gab es einige harte Brocken zum Saisonstart, ansonsten war Dortmund nie im obersten Drittel der Teams mit den schwersten Gegnern zu finden, für fünf der acht Spielzeiten ist auch der Härtefaktor-Durchschnittswert der Borussia einfacher als der Gesamtdurchschnitt. Und mit einer Ausnahme durfte Dortmund stets auf eigenem Platz die Saison einläuten.
Einzelwerte 2016/17 bis 2023/24: 66, 57, 53, 68, 62, 47, 56, 67
Durchschnittswert: 59,5
Schwerstes Programm: 2021/22 (Härtefaktor 47)
Leichtestes Programm: 2019/20 (Härtefaktor 68)
Platzierungen nach Härte in den einzelnen Saisons (chronologisch ab 2016/17, Platz 1 steht dabei für das schwerste Programm aller Bundesligisten): 16, 10, 7, 14, 15, 3, 8, 17
Anzahl Saisons härter als Gesamtdurchschnitt: 3/8
Anzahl Saisons leichter als Gesamtdurchschnitt: 5/8
SC Freiburg
Zweimal knüppelhart (2016/17 und 2018/19 jeweils das zweitschwerste Programm der Liga), sonst eher entspannt – so liest sich die Bilanz des SC Freiburg im Hinblick auf die Ansetzungen zum Saisonstart. 2019/20 hatten die Breisgauer sogar die theoretisch schwächsten Konkurrenten innerhalb dieser gesamten Statistik und waren damals mit einem Härtefaktor von 79 nicht mehr weit vom theoretischen Maximum (93) entfernt. Lediglich Hoffenheim hatte von den Auftaktgegnern die Vorsaison auf einem einstelligen Platz abgeschlossen (Platz 9). Kein Wunder, dass Freiburg nach diesem Startprogramm auf Platz 3 der Tabelle stand und dann eine sorgenfreie Runde hatte. Am Saisonende stand dann Platz 8 zu Buche.
Einzelwerte 2016/17 bis 2023/24: 48, 54, 48, 79, 59, 68, 57, 65
Durchschnittswert: 59,75
Schwerstes Programm: 2016/17 und 2018/19 (jeweils Härtefaktor 48)
Leichtestes Programm: 2019/20 (Härtefaktor 79)
Platzierungen nach Härte in den einzelnen Saisons (chronologisch ab 2016/17, Platz 1 steht dabei für das schwerste Programm aller Bundesligisten): 2, 9, 2, 18, 12, 17, 10, 16
Anzahl Saisons härter als Gesamtdurchschnitt: 3/8
Anzahl Saisons leichter als Gesamtdurchschnitt: 5/8
VfL Wolfsburg
Nie im obersten Drittel der Teams mit den härtesten Auftaktgegnern, nur in zwei von acht Spielzeiten in der oberen Hälfte, in sechs von acht Saisons mit einem unterdurchschnittlich schwierigen Startprogramm und dazu in sieben von acht Fällen mit einem Heimspiel zu Saisonbeginn: Irgendjemand, der bei der DFL die ersten Spieltage plant, hat ein großes Herz für den VfL.
Einzelwerte 2016/17 bis 2023/24: 57, 58, 55, 75, 59, 67, 58, 52
Durchschnittswert: 60,12
Schwerstes Programm: 2023/24 (Härtefaktor 52)
Leichtestes Programm: 2019/20 (Härtefaktor 75)
Platzierungen nach Härte in den einzelnen Saisons (chronologisch ab 2016/17, Platz 1 steht dabei für das schwerste Programm aller Bundesligisten): 11, 12, 8, 17, 11, 16, 12, 7
Anzahl Saisons härter als Gesamtdurchschnitt: 2/8
Anzahl Saisons leichter als Gesamtdurchschnitt: 6/8
VfB Stuttgart
Dass Stuttgart in den acht Jahren, die hier analysiert werden, zweimal nicht in der Bundesliga vertreten war, liegt auf jeden Fall nicht daran, dass ihnen die Spieltagsplaner regelmäßig Steine in den Weg legten: Nur ein einziges Mal, nämlich in der vergangenen Saison, hatte der VfB ein vergleichsweise happiges Startprogramm.
Einzelwerte 2016/17 bis 2023/24: – , 69, 64, – , 62, 58, 53, 60
Durchschnittswert: 61
Schwerstes Programm: 2022/23 (Härtefaktor 53)
Leichtestes Programm: 2017/18 (Härtefaktor 69)
Platzierungen nach Härte in den einzelnen Saisons (chronologisch ab 2016/17, Platz 1 steht dabei für das schwerste Programm aller Bundesligisten): -, 18, 14, – , 14, 11, 5, 12
Anzahl Saisons härter als Gesamtdurchschnitt: 1/6
Anzahl Saisons leichter als Gesamtdurchschnitt: 5/6
Bayern München
Man könnte jetzt natürlich argumentieren: Wenn die DFL die Liga etwas spannender machen möchte, könnte man dem Rekordmeister ja mal ein paar größere Herausforderungen an den ersten Spieltagen zumuten. Es ist sechs Jahre her, dass sich Bayern zum Start mit Hoffenhein, Stuttgart, Leverkusen und Schalke messen musste (damals alle unter den Top7 des Vorjahres) und damit das schwerste Auftaktprogramm aller Bundesligisten hatte. Seitdem kann der FC Bayern stets recht entspannt in die neue Saison gleiten. Auch hier ist zwar die statistische Besonderheit (siehe RB Leipzig) zu beachten, dass man als regelmäßiges Top-Team statistisch seltener zum Start auf ein anderes Top-Team treffen wird. Dass der Härtefaktor bei Bayern fast acht Punkte über dem von Leipzig liegt und sie durchschnittlich das einfachste Auftaktprogramm aller Teams haben, ist damit dennoch nicht gänzlich zu erklären. Nur in zwei von acht Saisons hatten es die Bayern zum Saisonstart schwerer als der Durchschnitt aller Teams, bei RBL ist das Verhältnis genau umgekehrt. Leipzig erreicht nur einmal einen Härtefaktor über 60 (was ein besonders einfaches Auftaktprogramm repräsentiert), bei Bayern München wird dieser Wert im gleichen Zeitraum gleich sechs Mal erreicht.
Einzelwerte 2016/17 bis 2023/24: 55, 65, 39, 73, 68, 75, 66, 61
Durchschnittswert: 62,75
Schwerstes Programm: 2018/19 (Härtefaktor 39)
Leichtestes Programm: 2021/22 (Härtefaktor 75)
Platzierungen nach Härte in den einzelnen Saisons (chronologisch ab 2016/17, Platz 1 steht dabei für das schwerste Programm aller Bundesligisten): 8, 16, 1, 16, 18, 10, 10, 10
Anzahl Saisons härter als Gesamtdurchschnitt: 2/8
Anzahl Saisons leichter als Gesamtdurchschnitt: 6/8