Künstler | Dirty Projectors | |
EP | Cool Your Heart (Remixes) | |
Label | Domino | |
Erscheinungsjahr | 2017 | |
Bewertung |
Schon das Original von Cool Your Heart, das sich auf dem im Februar erschienenen achten Album der Dirty Projectors findet, ist reichlich luftig und abstrakt. Mastermind Dave Longstreth, der den Song gemeinsam mit Solange geschrieben hat, zeigt sich darin von seiner besonders experimentellen und auch etwas intimeren Seite. Was die fünf Remixes auf dieser heute veröffentlichten EP mit dem Track anstellen, ist umso erstaunlicher.
Dre Skull liefert die schwächste Version ab, er lässt einfach etliche Spuren weg und packt sehr viel Hall auf den Rest. Damit klingt der Song wie vom Meer rundgespült und ausgewaschen. Raleigh Moncrief lässt den Beat viel konkreter und aufdringlicher werden, zerstört damit aber nicht den Zauber von Cool Your Heart. Der Jamaikaner Gavin “Gavsborg” Blair alias Equiknoxx reichert den Track überraschenderweise mit etwas an, was wie eine Sitar klingt, und gibt den Stimmen von Longstreth und Gaststar Dawn Richard eine besonders prominente Rolle – die Refrainzeile „Wanna be where you are / you’re the right one“ wirkt in der Summe dieser fünf Remixes ohnehin noch viel hypnotischer.
Ludwig Göransson aus der Crew rund um Childish Gambino konzentriert sich auf das vage Reggae-Feeling von Cool Your Heart und stellt es klarer heraus, außer Steeldrums und dem weiteren Beat gibt es in seiner Version zunächst keine Instrumente, bis nach etwa zwei Dritteln ein kurzer Ausflug in den Club ansteht, den es auf dieser sehr entspannten Insel wohl auch geben muss. Das Highlight ist der Tarquin Remix: Vom ersten Ton an steckt er voller eigener Ideen, Effekte, Beats und Stimmen und fügt dem Track ganz viel Neues und Eigenes hinzu. Letztlich stecken in der Version, die der Londoner hier abliefert, viermal so viele gute Einfälle drin wie das Original überhaupt hatte und doppelt so viele wie in allen anderen Remixes zusammen.