Film | 39,90 |
Originaltitel | 99 Francs |
Produktionsland | Frankreich |
Jahr | 2007 |
Spielzeit | 100 Minuten |
Regie | Jan Kounen |
Hauptdarsteller | Jean Dujardin, Jocelyn Quivrin, Patrick Mille, Vahina Giocante, Elisa Tovati, Nicolas Marié |
Bewertung | ****1/2 |
Worum geht’s?
Octave arbeitet in einer Werbeagentur. Der Job, der von anderen als „kreativ“ betrachtet wird, ist für ihn selbst nur erträglich, weil er viel Geld für wenig Arbeit bekommt. Als seine schwangere Freundin Sophie ihn verlässt, verliert er völlig den Halt.
Das sagt shitesite:
Die Verfilmung des Bestsellers von Frédéric Beigbeder ist ähnlich zynisch, knallig und amüsant wie das Buch. Dass der Mensch in 39,90 als Produkt betrachtet wird, ist schon nach dem Intro klar, in dem die Namen der Schauspieler jeweils mit einem Strichcode versehen sind. Danach wird ein schonungsloser Blick geworfen auf die Welt der Werbung: Das Leben von Octave ist an Dekadenz nicht zu überbieten, er ist (wie alle seine Kollegen in der Branche) ein ewiger Teenager, abgehoben, überbezahlt und oberflächlich. Das Starke daran ist: 39,90 überhöht diesen Lifestyle so stark, dass es amüsant wird statt nach erhobenem Zeigefinger zu riechen. Und Jean Dujardin versteht es, den Octave authentisch zu machen, ohne jemals Sympathie für ihn einzufordern. Er leugnet jede Verantwortung, er ist Dandy und Wrack, gleichzeitig komplett selbstverliebt und voller Selbsthass – weil er weiß, wie hohl seine Welt ist, wie unmoralisch seine Arbeit und wie banal sein Vergnügen. Verstörende Szenen, tolle Pointen und Bilder und Dialoge, die stets auf den maximalen Effekt aus sind – damit schafft 39,90 als Film eine kongeniale Entsprechung der Botschaft des Buches: Konsum bedeutet zwangsläufig Manipulation.
Bestes Zitat:
“Kein verantwortungsloser Idiot hatten in den letzten 2000 Jahren so viel Macht wie ich.”
Der Trailer zum Film:
httpv://www.youtube.com/watch?v=DiyWOU0doLc