Film | Auftauchen | |
Produktionsland | Deutschland | |
Jahr | 2006 | |
Spielzeit | 89 Minuten | |
Regie | Felicitas Korn | |
Hauptdarsteller | Henriette Heinze, Golo Euler, Sabine Bach | |
Bewertung |
Worum geht’s?
Tagsüber ist Nadja auf der Jagd nach guten Fotomotiven, nachts feiert sie im Technoclub, und manchmal ist sie auch noch dort, wo ihre Mutter sie gerne viel häufiger sehen möchte: in der Uni. Während einer weiteren Partynacht lernt sie Darius kennen, der gerade seinen Zivildienst leistet und just an diesem Tag seinen 20. Geburtstag feiert. Aus einem One-Night-Stand wird eine stürmische Beziehung. Nadja lässt Foto-Aufträge und Prüfungstermine sausen, richtig nervös macht sie die Beziehung zum deutlich jüngeren Darius aber erst, als sie schwanger wird.
Das sagt shitesite:
Neben sehr guter und von Anfang an sehr effektvoll eingesetzter Musik und Henriette Heinze als eindrucksvoller Hauptdarstellern ist es vor allem die Unbedingtheit der hier eingefangenen Beziehung, die Auftauchen auszeichnet. Nadja und Darius leben eine Zweisamkeit aus, die kein Kennenlernen kennt, kein Abtasten und kein Reden braucht. Love Junkies heißt eines der Lieder im Soundtrack, und genau das sind sie.
Trotz der untrüglichen Anziehungskraft ihrer Körperlichkeit (mit entsprechend vielen Nacktszenen) entwickelt sich für beide dann doch ein emotionaler Zweifel. Nadja – kurz davor, einen Hochschulabschluss in der Tasche zu haben und mit verheißungsvollen Karriereaussichten – spürt, dass sie dem blutjungen Darius deutlich mehr verfallen ist, als vernünftig zu sein scheint. Darius schwankt zwischen Unbekümmertheit („Das ist doch ein Zeichen für unsere Liebe“, entgegnet er, als Nadja ihm erklärt, sie wolle kein Kind) und dem Gefühl, von Nadjas Nähe erdrückt zu werden. So verschwindet die Harmonie, bis irgendwann nur noch der nach wie vor für beide umwerfende Sex übrig bleibt.
Gut ist für Nadja nicht gut genug, sie will perfekt – und das gilt für alle Lebensbereiche. Mit wie viel Präsenz Heinze diese Rolle spielt, ist manchmal schier umwerfend. Und Auftauchen wird, auch deshalb, zu einem intensiven und erstaunlich unsentimentalen Film über die Frage, wie sehr man einer Liebe vertrauen kann, die so jung ist, so plötzlich und so verzehrend.
Bestes Zitat:
„Sie müssen dort anfangen, wo Ihrer Meinung nach der Moment liegt, den Sie verpasst haben.“
Szenen aus dem Film: