Film | Casino | |
Produktionsland | USA/Frankreich | |
Jahr | 1995 | |
Spielzeit | 178 Minuten | |
Regie | Martin Scorsese | |
Hauptdarsteller | Robert De Niro, Sharon Stone, Joe Pesci, James Woods | |
Bewertung |
Worum geht’s?
Als Wettkönig hat sich Sam „Ace“ Rothstein einen legendären Ruf erarbeitet. Sein gutes Händchen, seinen Perfektionismus und seine Besessenheit vom Spiel will sich nun die Mafia zunutze machen, die ihn als Leiter des Tangiers-Casinos in Las Vegas einsetzt. Sein alter Freund Nicky Santoro wird ihm als Schläger zur Seite gestellt, der ihm Ärger vom Hals halten soll. Unter der Führung von Ace floriert das Geschäft. Doch seine Ehe mit Ginger, einem ehemaligen Callgirl, ist eine Katastrophe. Und dann wird auch noch Nicky vom Beschützer zum Konkurrenten.
Das sagt shitesite:
Für eine 52-Millionen-Dollar-Produktion ist Casino vor allem eines: erstaunlich ungewöhnlich. Das meint die knapp drei Stunden Spielzeit, die insgesamt drei Erzähler, die aus dem Off diese auf einer wahren Begebenheit basierende Geschichte berichten, vor allem aber den beinahe dokumentarischen Charakter dieses Dramas: Es gibt hier kaum Spannung, es gibt auch keine Figuren, mit denen man bangen oder sich gar identifizieren könnte. Man betrachtet Casino eher mit einem leicht verstörten, faszinierten Grauen. Martin Scorsese erkennt, dass Las Vegas schillernd genug und die Mechanismen der Mafia konfliktträchtig genug sind, um keiner sonderlichen Überhöhung zu bedürfen. Das macht Casino für ein Hollywood-Epos extrem realistisch.
Die gut zehn Jahre, über die sich die Handlung spannt, authentisch und stimmig zu erzählen, gelingt in Casino auch dank der famosen Requisite und des sehr geschmackvollen Soundtracks. Das Spielerparadies in der Wüste wird als Tempel des Kapitalismus inszeniert, und die Mafia ist die Institution, die dessen Prinzipien am schonungslosesten umsetzt. Alle wollen alle über’s Ohr hauen – das gilt hier in allen Lebensbereichen. Gerade deshalb sucht Sam Rothstein ebenso sehr das Echte (ein spießiges Familienglück) wie seine Frau Ginger, die es in der romantischen Verklärung ihres Exfreunds zu finden glaubt.
Korruption, Gewalt und Verrat sind in dieser Welt beinahe notwendige Mittel, um sich behaupten zu können, Geld ist am Ende immer stärker als Ehre, Blut oder Familie. Das macht Casino so erschütternd und erhellend: Die ganze Botschaft der Godfather-Trilogie wird hier ein einen einzigen Film, im Prinzip sogar in eine einzige Figur konzentriert.
Bestes Zitat:
“Wenn du jemanden liebst, musst du ihm vertrauen. Anders geht’s nicht. Du musst ihm den Schlüssel geben zu allem, was dir gehört und dich betrifft. Alles andere ist sinnlos.”
Der Trailer zum Film:
httpv://www.youtube.com/watch?v=QiZvG_jcX0g