Das erstaunliche Leben des Walter Mitty

Film Das erstaunliche Leben des Walter Mitty

Szene aus dem Film Walter Mitty Kritik Rezension
Walter Mitty (Ben Stiller) muss ein Foto finden.
Produktionsland USA
Jahr 2013
Spielzeit 114 Minuten
Regie Ben Stiller
Hauptdarsteller*innen Ben Stiller, Kristen Wiig, Shirley MacLaine, Adam Scott, Kathryn Hahn, Sean Penn
Bewertung

Worum geht’s?

Das Magazin Life! ist eine weltweite Institution im Journalismus, aber der Job, den Walter Mitty dort ausübt, ist nicht sonderlich angesehen: Er arbeitet im Fotoarchiv. Entsprechend unspektakulär ist sein Alltag, in dem gelegentliche Besuche bei seiner Mutter und vergebliche Flirtversuche in einer Online-Partnerbörse schon die Höhepunkte sind. Als das Management beschließt, dass Life! künftig nur noch online erscheinen soll, muss er auch noch um seinen Job bangen. Ausgerechnet in diesem Moment kommt ihm ein besonders wichtiges Negativ abhanden: Star-Fotograf Sean O’Connell hat das Bild geschickt, das aufs Cover der letzten Life!-Ausgabe kommen soll. Aber Walter kann es nirgends finden. Als er sich auf die Suche danach macht, wird daraus ein ungeahntes Abenteuer.

Das sagt shitesite:

Das erstaunliche Leben des Walter Mitty beruht auf einer Kurzgeschichte von James Thurber, wurde 1947 schon einmal verfilmt und erfährt hier nach vielen Querelen um die Filmrechte unter der Regie von Ben Stiller eine Neuauflage. Die Botschaft des Films könnte kaum einfacher sein: Erst, als Walter Mitty tatsächlich etliche Mutproben und viele brenzlige Momente überstanden hat, erkennt er, worin sein wahres Heldentum besteht: in der routinierten Pflichterfüllung seines Alltags.

Doch wie diese Pointe umgesetzt ist! Die Komödie bietet tolle Landschaftsbilder und einen sehr gewitzten Einsatz von Special Effects, wenn der Titelheld seine Tagträume erlebt. Gerade zu Beginn des Films hat das faszinierende Effekte, begleitet die Kamera den unscheinbaren Duckmäuser doch fast dokumentarisch an denkbar unspektakulären Orten, um das Geschehen dann nahtlos in Superhelden-Optik übergehen zu lassen.

Es ist dieses spielerische Element, das den Film trägt, ebenso wie ein geschmackvoller Genremix aus Groteske, Road Movie und Schelmenroman. Nicht zuletzt bietet Das erstaunliche Leben des Walter Mitty damit eine Qualität, die rar gesät ist im amerikanischen Mainstream-Kino und wunderbar zum Thema dieser erfreulich ungewöhnlichen Komödie passt: Poesie.

Bestes Zitat:

„Schöne Dinge fragen nicht nach Aufmerksamkeit.“

Der Trailer zum Film.

https://www.youtube.com/watch?v=HddkucqSzSM

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und lebt in Leipzig. Auf shitesite.de schreibt er seit 1999 als Hobby über Musik, Filme, Bücher und ein paar andere Dinge, die ihn (und vielleicht auch den Rest der Welt) interessieren.

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