Film | Das Mädchen aus der Streichholzfabrik |
Produktionsland | Finnland/Schweden |
Jahr | 1990 |
Spielzeit | 68 Minuten |
Regie | Aki Kaurismäki |
Hauptdarsteller | Kati Outinen, Elina Salo, Esko Nikkari, Vesa Vierikko |
Bewertung | ***1/2 |
Worum geht’s?
Iris lebt noch bei ihren Eltern, verdient ihr Geld am Fließband in einer Streichholzfabrik und träumt von der großen Liebe. Dann lernt sie in einer Bar den eleganten Aarne kennen und wird von ihm schwanger. Als ihre Eltern davon erfahren, werfen sie Iris raus, auch Aarne will nichts von dem Baby wissen. Iris ist all ihrer Illusionen beraubt – und will sich rächen.
Das sagt shitesite:
Selten wurde mit so wenigen Sätzen so viel ausgedrückt: Nur eine gute Stunde lang ist Das Mädchen aus der Streichholzfabrik, in den ersten 13 Minuten des Films spricht zudem keiner der Protagonisten, und auch danach bleiben sie äußerst wortkarg. Trotzdem gelingt es Aki Kaurismäki, ein bedrückendes, eindringliches Porträt einer jungen Frau zu zeichnen, die nichts im Leben hat als ihre Träume – und dann auch diese noch scheitern sieht.
Es sind kleine Szenen wie ihre Demütigung beim Tanzabend, ein Telefon, das nicht klingelt, oder ein Brief, der mit nur drei Schreibmaschinen-Worten auf die handschriftlichen Ergüsse ihres Herzens antwortet, die ihre Kränkung schonungslos zeigen. Trotzdem frisst Iris all ihren Frust scheinbar stoisch in sich hinein, leugnet beinahe das Recht auf ihre eigene Individualität, bis daraus schließlich doch Aggression wird. Wie hart Iris scheitert in einer Welt, in der alle außer ihr bloß Härte und Egoismus zu kennen scheinen, das wirkt gerade durch den Minimalismus und die Konzentration von Das Mädchen aus der Streichholzfabrik umso stärker.
Bestes Zitat:
“Wer alles gibt und dafür nur Enttäuschung bekommt, kann die Erinnerung nicht mehr ertragen.”
Der Anfang des Films:
httpv://www.youtube.com/watch?v=dfFMfT0TYCU