Film | Das Netz |
Produktionsland | USA |
Jahr | 1995 |
Spielzeit | 109 Minuten |
Regie | Irwin Winkler |
Hauptdarsteller | Sandra Bullock, Jeremy Northam, Dennis Miller, Diane Baker, Wendy Gazelle |
Bewertung |
Worum geht’s?
Die Computerexpertin Angela Bennett ist ebenso gefragt wie einsam: Sie optimiert Software, findet Fehler und lebt ihr Leben weitgehend vor dem Bildschirm. Als sie sich ausnahmsweise einen Urlaub in Mexiko gönnt, wird sie entführt und entkommt nur knapp einem Mordanschlag. Die Täter sind Cyber-Terroristen und hinter einer Diskette her, die Angela hat und auf der ein hoch brisantes Programm gespeichert ist. Angela versucht, die Hintergründe zu klären, doch als sie sich ans Werk machen will, muss sie feststellen: Ihre gesamtes Leben ist ausgelöscht. Die Hintermänner des Anschlags haben alle Hinweise auf ihre Identität vernichtet. Im Netz kommt Angela deshalb nicht weiter – sie muss Verbündete in der echten Welt finden, um der Gefahr zu entkommen und ihr altes Leben wieder zu erlangen.
Das sagt shitesite:
Es ist aus heutiger Sicht fast putzig, auf welchem technologischen Niveau sich Das Netz abspielt, mit 3,5-Zoll-Disketten, Modems oder einem virtuellen Kaminfeuer in einer Auflösung von geschätzt 320×200 Pixeln. Das Thema ist dafür umso prophetischer: Angela Bennett lebt ein Leben, das sie vom Computer aus steuert – im Jahr 1995 noch belächelte Utopie, heute millionenfache Realität.
Das Netz zeigt, wie abhängig wir uns vom Rechner und dem Internet gemacht haben, und dass die Gegenleistungen dafür oft nur Geschwindigkeit, Effizienz, und Bequemlichkeit waren. Auch die Brisanz von Problemen wie Datensicherheit, Privatsphäre oder Idenititäs-Klau hatte damals wohl kaum jemand erkannt, doch sie wird in Das Netz durchaus realistisch beleuchtet. „Sie können mich einfach verschwinden lassen“, muss Angela Bennett erkennen. Ihr Pass, ihre Sozialversicherungsnummer, ihr Haus – all das ist weg, wurde ihr von den Hackern per Mausklick entrissen.
Dass diesen Gefahren durch die Figur der an Alzheimer leidenden Mutter von Angela Bennett noch das ultimative Vergessen, die totale Auslöschung in der echten Welt gegenüber gestellt wird, ist etwas übertrieben und letztlich unnötig. Viel besser funktionieren die anderen klassischen Thrillerelemente, von korrupten Unternehmen über eine politische Verschwörung bis hin zu ganz und gar analogen Verfolgungsjagden. Das sorgt für Spannung und bietet einen wichtigen Gegenpol zur digitalen Thematik.
Die steht aber natürlich im Zentrum, sehr überzeugend und beinahe visionär: Ohne Phänomene wie Social Media oder Bewegungsprofile, die mittels Smartphones erstellt werden, überhaupt schon mitdenken zu können, zeigt Das Netz, wie extrem verwundbar wir uns in der IT-Welt gemacht haben. In Zeiten von NSA & Co. ist das eine hoch aktuelle Erkenntnis.
Bestes Zitat:
„Ich verstehe es nicht, ich verstehe es nicht. Warum ich? Warum ich? Ich bin niemand, ich bin ein Nichts. Aber sie wussten alles über mich. Sie wussten, was ich esse, was ich trinke, welche Filme ich mag. Sie wussten, woher ich komme, welche Zigaretten ich früher geraucht habe. Und alles was sie wissen, haben sie aus dem Internet.“
Der Trailer zum Film:
httpv://www.youtube.com/watch?v=0HTc_x4kwhI