Film | Der Pate – Teil III | |
Originaltitel | The Godfather – Part III | |
Produktionsland | USA | |
Jahr | 1990 | |
Spielzeit | 163 Minuten | |
Regie | Francis Ford Coppola | |
Hauptdarsteller | Al Pacino, Diane Keaton, Andy Garcia, Sofia Coppola, Talia Shire, Eli Wallach, Joe Mantegna, Bridget Fonda | |
Bewertung |
Worum geht’s?
New York 1979: Michael Corleone, der einst als Mafia-Boss die Unterwelt regierte, hat sich zur Ruhe gesetzt. Er will sich künftig auf seine Arbeit als Mäzen und Wohltäter beschränken. Seine deutlich zwielichtigeren Geschäfte hat er an Joey Zasa abgegeben. Mit dem liegt allerdings sein Neffe Vincent im Clinch, sodass der einstige Don als Friedensstifter gefragt ist und doch wieder ins Mafia-Geschäft verwickelt wird. Als sich sogar die Möglichkeit bietet, bei Immobiliare einzusteigen, einer finanziell angeschlagenen Immobiliengesellschaft des Vatikans, werden die Stimmen aus der Vergangenheit noch lauter: Die anderen Mafia-Bosse drängen den Paten, sie für ein gigantisches Geldwäschegeschäft ebenfalls mit ins Boot zu holen.
Das sagt shitesite:
Geschickt findet der Abschluss der Trilogie, ebenso wie schon Der Pate – Teil II eine ganz neue Dimension und einen neuen Spannungsbogen, ohne deshalb mit der Atmosphäre und dem Weltbild der ersten beiden Teile zu brechen. Wieder beginnt der Film mit einer kirchlichen Zeremonie (Michael Corleone bekommt diesmal einen Orden vom Vatikan für seinen karitativen Einsatz verliehen), wieder gewährt er danach eine Audienz und kann gerade anhand der Ehrfurcht seiner Bittsteller seine Macht demonstrieren.
Neu hinzu kommt in Der Pate – Teil III die Beziehung zu Vincent, den Michael Corleone als Ziehsohn erwählt, nachdem sein eigener Sohn Anthony sich lieber auf eine Karriere als Opernsänger konzentrieren will. Und vor allem steht die Verflechtung mit dem Vatikan im Mittelpunkt, die noch mehr als Teil 2 deutlich macht, was die Botschaft von Der Pate ist: Es gibt keine Moral, nirgends. Auch die Religion ist letztlich immer nur ein Vorwand für Machtausübung, und Blut steht jederzeit über dem Recht.
Das gewinnt vor allem deshalb einen besonderen Reiz, weil Michael Corleone in Der Pate 3 nicht mehr unverwundbar wirkt. Körperlich ist er von seiner Diabetes gezeichnet, sein Geist ist zerfressen vom schlechten Gewissen seiner Familie und seiner Ex-Frau Kay gegenüber. Dieser Don ist melancholisch, manchmal sogar weinerlich.
Auch das trägt dazu bei, dass die Opernszene am Schluss ein wenig arg pathetisch geraten ist. Sie führt aber letztlich die Handlungsstränge dieses Teils und die Aussage der gesamten Trilogie nur konsequent (und herrlich katholisch) zusammen: Michael Corleones Triebfeder ist auch in Der Pate 3 der verzweifelte Versuch, mit krummen Geschäften so viel Geld zu scheffeln und mit rücksichtsloser Gewalt so viele Feinde aus dem Weg zu schaffen, dass er danach endlich ein anständiger Mensch sein kann.
Bestes Zitat:
“Deine Feinde wachsen immer von dem, was du hinterlässt.”
Der Trailer zum Film:
httpv://www.youtube.com/watch?v=kCAcWDDPdNY
Ein Gedanke zu “Der Pate 3”