Film | Die Päpstin | |
Originaltitel | Pope Joan | |
Produktionsland | Deutschland/Italien/Spanien | |
Jahr | 2009 | |
Spielzeit | 148 Minuten | |
Regie | Sönke Wortmann | |
Hauptdarsteller | Johanna Wokalek, David Wenham, John Goodman, Anatole Taubman, Alexander Held, Iain Glen, Jördis Triebel, Edward Petherbridge, Claudia Michelsen | |
Bewertung |
Worum geht’s?
Als Tochter eines Priesters kommt Johanna in einem Dorf im fränkischen Reich zur Welt. Sie ist schon als kleines Mädchen neugierig, aufgeweckt und ehrgeizig. Doch ihren Wunsch, die Domschule besuchen zu dürfen, schlägt ihr Vater immer wieder aus, weil sich das seiner Ansicht nach für Mädchen nicht ziemt. Stattdessen wird Johanna erst heimlich von ihren Brüdern erzogen, dann von einem Gelehrten aus der Stadt, der ihr Talent erkennt. Als sie es schließlich endlich an die Schule nach Dorstadt schafft, muss sie erkennen, dass sie auch dort nicht ernst genommen wird, weil sie ein Mädchen ist. Deshalb nutzt sie die Gelegenheit, als nach einem Überfall der Normannen auf die Stadt das blanke Chaos herrscht, und schlüpft in die Rolle ihres eigenen Bruders. Als Mann ist sie plötzlich überall anerkannt. Sie macht Karriere in einem Benediktinerkloster, und dann sogar in Rom.
Das sagt shitesite:
Mit vielen tollen Bildern und dem meist gelungenen Versuch, die bekannte Geschichte durch etwas Spannung und recht viel Action zu bereichern, geht Sönke Wortmann die Verfilmung des Bestsellers von Donna Woolfolk Cross an. Die Päpstin ist dabei nicht so sehr eine Geschichte über die Kirche, sondern vielmehr eine über Wissensdurst und Borniertheit. Immer wieder stehen Johanna das alte Denken und das Festhalten am Etablierten im Weg – auch dann noch, als sie von allen für einen Mann gehalten wird, sogar dann noch, als sie an der Spitze der römischen Kirche steht. Und immer wieder begegnet sie dieser Position mit ihrem Streben nach Erkenntnis.
Auch wenn man Kleinigkeiten an Die Päpstin bemäkeln mag, so schafft es der Film doch, diese Aussage konsequent in den Mittelpunkt zu stellen. Eine Revolutionärin wird Johanna nicht nur wegen ihres Kampfes für Emanzipation, sondern weil sie alles hinterfragt, unabhängig von Geschlechterrollen. Sie dabei weitgehend als Einzelkämpferin darzustellen, steigert die Wirkung nur noch, und auch das Techtelmechtel mit Graf Gerold fügt sich letztlich ins Bild: Johannes Sehnsucht nach Wissen, nach Macht und Betätigung ist sogar größer als ihre Sehnsucht nach Liebe.
Bestes Zitat:
“Gott hat uns nicht mit Geisteskraft und Vernunft gesegnet auf dass wir sie nicht benutzen.”
Der Trailer zum Film:
httpv://www.youtube.com/watch?v=NQeBbewGViQ