Film | Die Tür der Versuchung |
Originaltitel | The Door In The Floor |
Produktionsland | USA |
Jahr | 2004 |
Spielzeit | 107 Minuten |
Regie | Tod Williams |
Hauptdarsteller | Elle Fanning, Jeff Bridges, Kim Basinger, Jon Foster, Bijou Phillips, Mimi Rogers |
Bewertung |
Worum geht’s?
Ted Cole ist ein erfolgreicher Schriftsteller. Für den Sommer stellt er einen neuen Assistenten ein: den jungen Eddie, der selbst von einer Karriere als Autor träumt und seinen Ferienjob nutzen will, um so viel wie möglich über Literatur zu lernen. Doch allzu produktiv ist Ted Cole nicht, und deshalb gibt es für Eddie so gut wie nichts zu tun. Dafür bekommt er mit, wie schwierig die Verhältnisse im Hause Cole sind: Ted lebt in den Tag hinein, die kleine Tochter Ruth ist ebenso neugierig wie verstört und Teds Frau Marion ist völlig verschlossen, seit Thomas und Timothy, die beiden Söhne der Familie, vor Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. In Eddie findet Marion allerdings einen sensiblen Vertrauten – und schließlich einen Liebhaber.
Das sagt shitesite:
Die Leistung der Hauptdarsteller ist das größte Pfund, mit dem Die Tür der Versuchung wuchern kann. Jon Foster spielt einen eindrucksvoll unbeholfenen Eddie. Jeff Bridges ist famos als genialischer Künstler und liebevoller Vater, der sich in keiner dieser beiden Rollen eine unangebrachte Überhöhung erlauben will. Und noch einen Tick besser ist Kim Basinger als Ehefrau, die gefangen ist in der Trauer. Selbst beim Sex mit Eddie wirkt sie teilnahmslos, und er wirkt, als ob er dabei vor allem lernen wolle: Für sie ist diese Affäre ein Trost, für ihn ist sie ein Seminar.
Strandleben und Sommer bilden in Die Tür der Versuchung einen reizvollen Kontrast zu diesem Haus, in dem lauter Beziehungen auseinanderfallen. Das meint nicht nur die Ehe von Ted und Marion, sondern auch die Beziehung der Mutter zur Tochter und nicht zuletzt das Verhältnis von Ted und Eddie. Der Junge ist zu Beginn fast übermotiviert in seiner Bewunderung für den großen Autor, am Ende hat er erkannt, dass er bloß ein gewöhnlicher Mann ist, der sich aus seiner eigenen Tragödie in Drinks, Affären und ein Image als Libertin flüchtet.
Dazu kommt in diesem Film, der auf John Irvings Witwe für ein Jahr beruht, eine sehr schöne, reduzierte Bildsprache. Fotos, Bilder, Geschichten und Notizen spielen eine große Rolle – als der letztlich vergebliche Versuch, das Leben zu greifen zu bekommen, einzufangen und festzuhalten.
Bestes Zitat:
„Ich will ihr keine schlechte Mutter sein. Lieber bin ich ihr gar keine Mutter.“
Der Trailer zum Film:
httpv://www.youtube.com/watch?v=vQr5Ppbmlzs