Draufgeschaut: Ein guter Sommer

Andi (Andreas Schmidt, links), Frieder (Devid Striesow) und Hanna (Jördis Triebel) lernen sich durch einen Schicksalsschlag kennen.
Andi (Andreas Schmidt, links), Frieder (Devid Striesow) und Hanna (Jördis Triebel) lernen sich durch einen Schicksalsschlag kennen.
Film Ein guter Sommer
Produktionsland Deutschland
Jahr 2011
Spielzeit 91 Minuten
Regie Edward Berger
Hauptdarsteller Andreas Schmidt, Jördis Triebel, Devid Striesow, Michael Schenk
Bewertung ***1/2

Worum geht’s?

Andi hat genug von seinem Leben als Busfahrer. Die Fahrgäste sind unhöflich, von den schönsten Städten des Landes sieht er immer nur die Parkplätze, und vor allem ist er so viel unterwegs, dass er praktisch keinerlei soziale Kontakte pflegen kann. Er will deshalb einen neuen Job und „etwas mit Menschen machen“. An seinem ersten Tag in der neuen Firma lernt er Frieder kennen, der wenige Stunden später die Nachricht übermittelt bekommt, dass seine Frau gerade tödlich verunglückt ist. Aus einem Reflex heraus steht Andi seinem Kollegen bei und versucht, ihm über den Schock hinweg zu helfen. Die beiden werden Freunde und entdecken gemeinsam mit Hanna, die beim medizinischen Notdienst arbeitet, eine Dimension von Vertrautheit und Lebensfreude, nach der sich alle drei gesehnt haben. Doch schon bald erwartet sie der nächste Schicksalsschlag.

Das sagt shitesite:

Ein guter Sommer ist ein ganz leiser Film über die ganz großen Themen, eine Tragödie mit vielen komischen Momenten, zum Heulen und doch voller Optimismus. Der brennende Durst auf Leben, den Andi verspürt, trifft hier auf die tiefe Verzweiflung von Frieder und den romantischen Pragmatismus von Hanna. Wie alle drei daraus versuchen, ihre Position im Leben neu zu bestimmen, das ist toll erzählt und noch besser gespielt: Ein guter Sommer braucht in ganz vielen Momenten gar keine Worte, um das auszudrücken, was hier gerade vor sich geht. Das Ergebnis ist ein schmerzhaft rührender Film mit der Erkenntnis: Das Glück führt manchmal nur kurz zur Gelassenheit – und dann schnell zur Angst, es könne gleich wieder vorbei sein.

Bestes Zitat:

“Das habe ich mir auch immer gedacht: Komm mir nicht zu nah, komm mir bloß nicht zu nah. Ich habe keinen an mich rangelassen. Aber das bringt nichts. Am Ende stehst Du alleine da.”

Es gibt leider keinen Trailer zum Film.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und lebt in Leipzig. Auf shitesite.de schreibt er seit 1999 als Hobby über Musik, Filme, Bücher und ein paar andere Dinge, die ihn (und vielleicht auch den Rest der Welt) interessieren.

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