Film | Elvis | |
Produktionsland | USA/Deutschland | |
Jahr | 2005 | |
Spielzeit | 165 Minuten | |
Regie | James Steven Sadwith | |
Hauptdarsteller | Jonathan Rhys Meyers, Randy Quaid, Rose McGowan, Tim Guinee, Antonia Bernath, Jack Noseworthy, Robert Patrick | |
Bewertung |
Worum geht’s?
Monatelang hat der junge Elvis Presley vor den Sun Studios in Memphis herumgelungert, um irgendwann die Chance auf professionelle Aufnahmen mit einer Band zu bekommen. Als er eines Abends im Kino ist, erreicht ihn der ersehnte Anruf: Er soll vorsingen und dem Label-Boss Sam Phillips sein Talent beweisen. Es wird der Beginn einer Karriere, die nicht nur das Leben des jungen Manns auf den Kopf stellt, sondern die ganze Musikwelt verändert und das Land in Aufruhr versetzt. Der TV-Zweiteiler begleitet diese Karriere, von den ersten musikalischen Gehversuchen Elvis Presleys im Jahr 1952 bis zur großen Comeback-Show im Jahr 1968.
Das sagt shitesite:
Es sind vor allem zwei Faktoren, die Elvis zu einem höchst gelungenen Biopic machen. Der erste ist Sorgfalt: Sehr geschickt werden die entscheidenden Stationen im Leben von Elvis Presley chronologisch nachgezeichnet, teilweise gedreht an Originalschauplätzen in Louisiana und Tennessee. Alle Schlüsselmomente und alle wichtigen Wegbegleiter sind abgedeckt in diesem Zweiteiler, auch die wichtigsten Konflikte in der Karriere des „King Of Rock’N’Roll“ werden überzeugend aufgezeigt.
Der zweite Pluspunkt ist Hauptdarsteller Jonathan Rhys Meyers. Wie ähnlich er Elvis Presley sieht, wird vor allem bei den Übergängen von Filmszenen zu den TV- oder Konzertauftritten deutlich, für die ausschließlich Originalaufnahmen verwendet wurden. Der echte und der gespielte Elvis verschmelzen an den Übergängen, und das ist bei weitem nicht nur der Maske zu verdanken. Rhys Meyers schafft es, aus der Ikone Elvis Presley einen Menschen zu machen, mit Selbstzweifeln, Schwächen und Sehnsüchten.
Seine Jugend voller Stolz und großer Träume im Angesicht widriger Umstände nimmt zurecht einen großen Raum ein. Der junge Elvis wirkt auf seine Zeitgenossen wie ein Spinner, weil bis dahin niemand es gewagt hatte, aus so unterprivilegierten Verhältnissen zu kommen und dennoch so groß zu träumen. Später wirkt er wie ein Visionär, weil er den Beweis angetreten hat, dass solche Träume wahr werden können.
Natürlich muss Elvis gelegentlich zu Vereinfachungen und Schwarz-Weiß-Zeichnungen greifen, wenn es gilt, 16 Jahre in knapp drei Stunden zu packen. Elvis‘ Beziehungen zu seiner Mutter (ungesund symbiotisch), seinem Manager Colonel Parker (zwischen widerspenstig und unterwürfig), seiner Ehefrau Priscilla (als romantischer Pascha) und zu seiner Entourage (als kumpelhafter Despot) werden dennoch zumindest in der Tendenz alle wahrheitsgetreu eingefangen.
Erfreulich an diesem Zweiteiler (der erste Teil endet mit der Einberufung zur Army, der zweite endet mit dem 68 Special und fasst die folgenden Las-Vegas-Jahre bis zum Tod des Künstlers nur im Abspann zusammen) ist auch, dass Elvis nicht allzu sensationslüstern wird. Die Medikamentensucht des Sängers wird ebenso gezeigt wie seine Seitensprünge und sein verhängnisvoller Hang zum Kaufrausch. Doch nichts davon wird übertrieben ausgeschlachtet, durchweg bleibt Regisseur James Steven Sadwith bei einem fast dokumentarischen Ton. So wird Elvis ein sehr guter Überblick über die Lebensgeschichte des „Kings Of Rock’N’Roll“ und ein bedrückendes Zeugnis von der Einsamkeit des Ruhms.
Bestes Zitat:
“Wenn ich auf der Bühne stehe, bin ich ein anderer Mensch. Es ist schwer zu beschreiben. Es ist, als hätte ich am ganzen Körper Gänsehaut, aber es ist noch viel mehr. Nein, auch kein Frösteln. Es ist wie ein Elektroschock, nur noch viel stärker. Es ist manchmal so stark, als wenn mein Herz explodieren würde. Das ist etwas ganze Besonderes. Ich brauche das.”
Der Trailer zum Film:
httpv://www.youtube.com/watch?v=DMw5o04SXhw