Elvis By The Presleys

Film Elvis By The Presleys

Priscilla Presley und andere Familienmitglieder erinnern sich an den King.
Priscilla Presley und andere Familienmitglieder erinnern sich an den King.
Produktionsland USA
Jahr 2005
Spielzeit 243 Minuten
Regie Rob Klug
Hauptdarsteller Elvis Presley, Priscilla Presley, Lisa-Marie Presley, Jerry Schilling
Bewertung

Worum geht’s?

Wie war der King Of Rock’N’Roll wirklich? Kaum jemand dürfte diese Frage so gut beantworten können wie die Menschen in seinem engsten Umfeld: seine Familie und langjährigen Wegbegleiter. Sie kommen in dieser Dokumentation zu Wort mit ihren Erinnerungen an Elvis Presley, aber auch mit Betrachtungen zu seinem Wirken und Einfluss auf die Nachwelt.

Das sagt shitesite:

Es spricht nicht nur für die Faszination von Elvis Presley, sondern auch für die Aussagekraft der Statements in Elvis By The Presleys, dass diese Dokumentation in mehr als vier Stunden niemals langweilig wird. Dazu trägt auch die Struktur des Films bei: Die Aussagen sind in Kapitel wie Elvis – der Ehemann oder Elvis – The Business gegliedert und werden angereichert um reichlich Bildmaterial, darunter Szenen aus Aloa From Hawaii und dem 68 Comeback Special, aber auch nie gesehene Privatvideos.

Wer das Leben von Elvis Presley kennt, beispielsweise durch die Lektüre der meisterhaften Biographie von Peter Guralnick, wird hier vieles wiedererkennen – nicht nur in den Fakten, sondern auch in der Charakterisierung. Denn alle Beteiligten gehen in Elvis By The Presleys mit erfreulicher Offenheit zu Werke. Seine Frau Priscilla, seine Tochter Lisa-Marie, seine Schwiegereltern, seine Cousine, sein Vater, seine Schwägerin und sein enger Begleiter Jerry Schilling (als einziger, der nicht zum Familienclan gehört) äußern sich durchweg warmherzig, aber nicht unkritisch über Elvis. Er erscheint als großzügiger Charmeur und liebevoller Familienmensch, aber auch als herrischer Draufgänger, als Clown, Chauvinist, Kindskopf und Egomane. Und als ein rastloser Geist. „Er befand sich in gewisser Weise auf einer unendlichen spirituellen Suche“, sagt seine Tochter in dieser Dokumentation. „Ich habe ihn nie anders erlebt als lesend, suchend oder fragend.“

In mindestens zweierlei Hinsicht liefert Elvis By The Presley aber auch neue, sehr spannende und lohnende Einsichten. Zum einen ist das die Rolle von Priscilla. Ihre Eltern wirken immer noch fassungslos, wenn sie fast 50 Jahre später davon erzählen, wie der King Of Rock’N’Roll damals um ihre 14-jährige Tochter warb. Und Priscilla macht deutlich, wie schwierig diese Beziehung gerade wegen ihrer Jugend für sie war. Sie heiratete nicht nur Elvis, sondern auch sein Image und seine gesamte Entourage. Elvis lebte schon damals in einer komplett eigenen Welt, und sie wurde von dieser Welt absorbiert, bevor sie überhaupt die andere, echte Welt entdecken oder eine eigene Persönlichkeit entwickeln konnte. „Ich sage gar nicht, dass es fürchterlich war, weil wir eine gute Beziehung führten. Es war nur so, dass es seine Beziehung war. Alles musste so sein, wie er sich eine Beziehung vorstellte. Es war wirklich nicht einfach“, sagt sie.

Zum anderen haben die Macher von Elvis By The Presleys zwischen die einzelnen Interviewaussagen immer wieder sehr geschickt passende Lieder von Elvis geschnitten. Wenn es um seine Sehnsucht nach seiner Familie geht, erklingt Always On My Mind, wenn Priscilla vom antiquierten Frauenbild ihres Gatten berichtet, ist er kurz darauf mit Treat Me Nice zu hören. Das führt zur erstaunlichen Erkenntnis, dass die Songs (auf deren Texte er so gut wie keinen Einfluss hatte) viel mehr über das Leben von Elvis erzählen, als man gedacht hätte. Sein ganzes Leben steckt in der Musik.

Bestes Zitat:

“Elvis hatte eine ganz besondere Art von Kreativität. Er tat genau das, was er fühlte, und danach richtete er sich. Er wollte ganz genau seinen Instinkten folgen. Er folgte einfach den Signalen seiner Seele.” (Priscilla Presley)

Der Anfang des Films:

httpv://www.youtube.com/watch?v=nyZcDsfgsbA

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und lebt in Leipzig. Auf shitesite.de schreibt er seit 1999 als Hobby über Musik, Filme, Bücher und ein paar andere Dinge, die ihn (und vielleicht auch den Rest der Welt) interessieren.

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