Film | Frankreich privat – Die sexuellen Geheimnisse einer Familie | |
Originaltitel | Chroniques sexuelles d’une famille d’aujourd’hui | |
Produktionsland | Frankreich | |
Jahr | 2012 | |
Spielzeit | 79 Minuten | |
Regie | Jean-Marc Barr, Pascal Arnold | |
Hauptdarsteller | Mathias Melloul, Valérie Maës, Stephan Hersoen, Nathan Duval, Leïla Denio, Yan Brian, Adeline Rebeillard, Laetitia Favart | |
Bewertung |
Worum geht’s?
Romain ist 18, hat noch nie mit einem Mädchen geschlafen und ist reichlich geplagt von seinen Hormonen. Als er im Unterricht dabei erwischt wird, wie er masturbiert und das Ganze auch noch mit seinem Handy filmt, führt das erst zu einem Schulverweis und Krach mit seinen Eltern und dann dazu, dass Romain die Sexualität der anderen Mitglieder seiner Familie unter die Lupe nimmt. Bisher hat er mit seinen Eltern, seinem Opa und seinen Geschwistern nie über Sex geredet. Das Malheur aus dem Unterricht nimmt er zum Anlass, um das zu ändern und damit die Liberalität seiner Familie auf die Probe zu stellen.
Das sagt shitesite:
Frankreich privat – Die sexuellen Geheimnisse einer Familie ist als ein Anti-Porno konzipiert, sagen die Regisseure Jean-Marc Barr und Pascal Arnold. Den stilisierten Bildern der Erotikindustrie, die mittlerweile die Fantasien vieler Heranwachsender prägen, wollten sie etwas Authentisches entgegen stellen. Das bedeutet: Jede Menge Freizügigkeit, aber unglamourös. Und so etwas wie eine soziologische Betrachtung über die Wirrnisse, Hemnisse und Zerwürfnisse, die unser Liebesleben mit sich bringt, aber fiktiv.
Der Film hinterfragt anhand der Generationen in Romains Familie, welche Rolle Sex in den verschiedenen Lebensphasen spielt. Romain, der als Erzähler fungiert, hat als Teenager nichts anderes im Kopf, ohne eine Ahnung davon zu haben, worauf er eigentlich steht. Seine älteren Geschwister erweitern ihren sexuellen Horizont und finden so ihre Vorlieben im Bett heraus. Für die Eltern ist der Sex seltener geworden, aber besonders und innig. Und der Großvater geht, seit er Witwer ist, regelmäßig zu einer Prostituierten.
Frankreich privat findet zwar eine eigene Ästhetik für den Akt, die Idee eines Gegenentwurfs zu Porno-Klischees scheitert aber. Die Hälfte der Zeit wird kopuliert, trotzdem bleibt der Film seltsam bieder (letztlich ist dies eher ein Film über das Glück der Zweisamkeit als über den Geschlechtsverkehr) und vor allem inhaltsleer. Denn auch dem Anspruch als Quasi-Studie wird der Film nicht gerecht: Es gibt auch jenseits der Nacktszenen viel Schweigen und Sinnieren, und wenn doch einmal geredet wird, dann wirkt das eher bemüht als authentisch.
Immerhin zeigt Frankreich privat: Die körperliche Liebe verändert sich in den verschiedenen Lebensphasen kaum, aber die Bedeutung verändert sich, die darin steckt. Und sie bleibt intim – egal, wie viel Offenheit man sich vornimmt.
Bestes Zitat:
„Die machen es alle gerade. Und ich sitze hier wie ein Idiot.“
Der Trailer zum Film:
httpv://www.youtube.com/watch?v=uZq9OfchXEE