Draufgeschaut: Italienisch für Anfänger

Jörgen (Peter Gantzler, links) lernt Italienisch bei Hal-Finn (Lars Kaalund).
Jörgen (Peter Gantzler, links) lernt Italienisch bei Hal-Finn (Lars Kaalund).
Film Italienisch für Anfänger
Produktionsland Dänemark
Jahr 2000
Spielzeit 108 Minuten
Regie Lone Scherfig
Hauptdarsteller Anders W. Berthelsen, Anette Støvelbæk, Ann Eleonora Jørgensen, Peter Gantzler, Lars Kaalund, Sara Indrio Jensen
Bewertung ***1/2

Worum geht’s?

Als Vertretung für den derangierten Ortspfarrer kommt Andreas in eine dänische Kleinstadt. Er wird von den Einheimischen freundlich begrüßt, aber schon bald wird ihm klar, dass vor allem diejenigen seine Nähe suchen, die riesige Probleme haben. Erst recht, als Andreas einen Italienischkurs beginnt, in dem sich eine Tragödie an die nächste zu reihen scheint.

Das sagt shitesite:

Am Anfang ist Italienisch für Anfänger beinahe so schrullig wie ein Werk von Ari Kaurismäki, am Ende ist der Film fast so konventionell wie eine romantische Komödie. Dazwischen führt Regisseurin und Drehbuchautorin Lone Scherfig mithilfe der Dogma-Technik so etwas Ähnliches auf wie eine Revue der gescheiterten Existenzen.

Jede der sechs Hauptfiguren hat einen schweren Verlust erlitten, sei es nun die Ehefrau, der Job oder die Manneskraft, die abhanden gekommen ist. Alle Protagonisten sind ein Stückchen zu alt, um sich noch Illusionen zu machen. Vor allem aber steht ihnen allen in erster Linie ihre schüchterne Verklemmtheit im Weg, selbst in den unverfänglichsten, natürlichsten, harmlosesten Beziehungen.

Dass Italienisch hier bei weitem nicht nur eine Sprache ist, sondern eine Mentalität und ein Lebensgefühl, liegt bei dieser Problematik auf der Hand. Bedenkt man, wie viel in Italienisch für Anfänger improvisiert wurde, ist das Ergebnis trotzdem erfreulich stimmig und vielschichtig.

Bestes Zitat:

“Du kannst kein Italienisch. – Oh, sag das nicht! Es kommt doch mehr auf die Stimmung an.”

Der Trailer zum Film:

httpv://www.youtube.com/watch?v=AiV0cc222hs

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und lebt in Leipzig. Auf shitesite.de schreibt er seit 1999 als Hobby über Musik, Filme, Bücher und ein paar andere Dinge, die ihn (und vielleicht auch den Rest der Welt) interessieren.

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