Jack In Love

Film Jack In Love

Jack In Love Film Kritik Rezension
Jack (Philip Seymour Hoffman) soll mit Connie (Amy Ryan) verkuppelt werden.
Originaltitel Jack Goes Boating
Produktionsland USA
Jahr 2010
Spielzeit 89 Minuten
Regie Philip Seymour Hoffman
Hauptdarsteller Philip Seymour Hoffman, Amy Ryan, John Ortiz
Bewertung

Worum geht’s?

Jack arbeitet als Chauffeur in New York und ist Single ohne große Hoffnung, dass sich an diesem Beziehungsstatus noch etwas ändern wird. Denn zum einen ist er nicht mehr ganz jung, zum anderen notorisch schüchtern. Sein Arbeitskollege Clyde verschafft ihm ein Date mit Connie, einer Freundin seiner Frau. Auch sie hat sich eigentlich damit abgefunden, keine traute Zweisamkeit mehr erleben zu können, wenn auch aus deutlich gravierenderen Gründen als Jack. Ihr bescheidener Traum ist eine Bootsfahrt auf dem See mit einem netten Mann. Jack nimmt sich vor, ihr diesen Traum zu erfüllen und Connie auf diese Weise für sich zu gewinnen. Dass er nicht einmal schwimmen kann, ist dabei noch die kleinste Herausforderung.

Das sagt shitesite:

Jack In Love, das auf einem Theaterstück von Bob Glaudini basiert, ist eine ungewöhnliche RomCom: Statt Twentysomethings trifft hier ein Pärchen im eindeutig erwachsenen Alter aufeinander, statt Glamourwelt gibt es das Milieu ganz normaler Menschen in New York (Jack träumt davon, im öffentlichen Dienst bei der Stadt arbeiten zu können, Connie ist für ein Bestattungsunternehmen aktiv), nicht zuletzt gibt es einen sehr eigenwilligen Stil: Philip Seymour Hoffman geht seine erste Arbeit als Filmregisseur sehr behutsam an und sorgt so dafür, dass sich ein leiser, langsamer und sehr stimmungsvoller Film entwickeln kann.

Er lässt in Jack In Love die Geschichte dieser beiden verletzlichen und verletzten, aber dennoch zur Hoffnung fähigen und hoffnungsvollen Menschen wirken, vor allem die Charaktere. Sein Kammerspiel stellt die Leistungen der Schauspieler, die übrigens größtenteils bereits in der Theaterversion am Broadway die entsprechenden Rollen gespielt hatten, uneingeschränkt ins Zentrum, was sich als genau richtige Methode für diesen Film erweist. Das zweite zentrale Mittel neben dem gedrosselten Tempo ist der sehr prominente Einsatz der Musik, von Jacks geliebten Reggaesounds über die Soul-Songs, die sein Arbeitskollege Clyde nicht weniger ins Herz geschlossen hat, bis hin zum Soundtrack von Grizzly Bear.

So entsteht ein wenig spektakulärer, aber sehr warmherziger Film über zwei Menschen, die für ihr Leben vielleicht nicht mehr viel mehr als gelegentlichen Trost erwartet hatten – aber sehr wohl erkennen, wenn sich die Gelegenheit für ein spätes Glück bietet.

Bestes Zitat:

„Ich wusste, dass du gut bist. – Für dich bin ich es.“

Der Trailer zum Film.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und lebt in Leipzig. Auf shitesite.de schreibt er seit 1999 als Hobby über Musik, Filme, Bücher und ein paar andere Dinge, die ihn (und vielleicht auch den Rest der Welt) interessieren.

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