Film | Liebesleben |
Produktionsland | Israel/Deutschland |
Jahr | 2007 |
Spielzeit | 114 Minuten |
Regie | Maria Schrader |
Hauptdarsteller | Neta Garty, Rade Serbedzija, Tovah Feldshuh, Stephen Singer, Ishai Golan |
Bewertung | ***1/2 |
Worum geht’s?
Jara hat ein Picknick vorbereitet, denn ihr Vater feiert seinen 60. Geburtstag. Doch ihre Eltern tauchen nicht auf: Sie haben überraschend Besuch von ihrem alten Freun Arie bekommen, der jahrelang in Paris gelebt hat und nun nach Jerusalem zurückgekehrt ist. Jara fühlt sich seltsam hingezogen zu dem älteren Mann – und stellt nach dieser Begegnung ihr ganzes Leben infrage.
Das sagt shitesite:
Die Romanverfilmung besticht durch eine sehr konsequente, sehr gelungene Ästhetik und durch zwei Hauptdarsteller, zwischen denen tatsächlich eine magische, mitunter perverse Chemie entsteht. „Du bist hungrig, und ich bin satt“, fasst Arie an einer Stelle dieses Verhältnis sehr treffend zusammen, in dem die junge Frau Sinn sucht und der alte Mann den Erzieher spielen will. Die Andeutungen, dass man dieses Liebesleben eben auch als Liebes Leben, also als Mahnung angesichts der Zerbrechlichkeit des Daseins, verstehen kann, sind allerdings ein bisschen zu aufdringlich: Terrorangst. Eine Katze, die überfahren wird. Jaras Mutter, die in der Küche stürzt. Ein Autounfall – das ist in der Summe ein bisschen zu viel. Trotzdem wird Liebesleben ein faszinierendes Porträt einer jungen Frau, die nicht weiß, was sie will – aber alles auf einmal verlangt. Auf die Frage, was ihr an ihrem Leben missfällt, antwortet Jara einmal: „Nichts. Nichts bestimmtes. Nur, dass es meins ist. Und dass ich immer tiefer darin versinke.“ Das ist die eindrucksvolle Moral von Liebesleben: Man kann nicht einfach ein Leben gegen das andere tauschen – auch wenn die Schuld der eigenen Geburt noch so schwer wiegt.
Der Trailer zum Film:
httpv://www.youtube.com/watch?v=Gtr_uibg2Dk