Film | Lucia und der Sex | |
Produktionsland | Spanien | |
Jahr | 2001 | |
Spielzeit | 133 Minuten | |
Regie | Julio Médem | |
Hauptdarsteller*innen | Paz Vega, Tristán Ulloa, Najwa Nimri, Daniel Freire, Elena Anaya, Javier Cámara, Silvia Llanos | |
Bewertung |
Worum geht’s?
Die Kellnerin Lucia ist völlig aufgelöst: Ihr Freund Leorenzo ist verschwunden. In den Tagen zuvor hatten sie sich ständig gestritten, weil Lorenzo immer mehr in seiner Depression versank und kaum mehr Vertrauen in sein Talent als Schriftsteller hatte. Der Dauerzoff mündete in einen großen Krach, nun ist Lorenzo weg und Lucia glaubt, er sei tödlich verunglückt. Sie sucht Trost auf einer Insel, auf der sie Elena kennen lernt. Was beide Frauen nicht ahnen: Auch Elena hat ihre ganz eigene Liebesgeschichte mit Lorenzo, die sie ebenfalls noch nicht verwunden hat.
Das sagt shitesite:
Lucia und der Sex ist ein ebenso reißerischer wie irreführender Titel für diesen Film. Zwar bietet der Streifen von Julio Médem (Die Liebenden vom Polarkreis) tatsächlich Liebesszenen, wie man sie in ihrer Explizität selten gesehen hat, sodass der Film zwischendurch wirkt wie Michael Winterbottoms 9 Songs ohne die Konzertpassagen. Allerdings hat Lucia und der Sex viel mehr zu bieten als Nacktheit und Erotik. Und vor allem geht es eigentlich nicht um Lucia, sondern um drei verschiedene Beziehungen, die miteinander verbunden sind und um die der Plot behutsam kreist.
Mitunter kann man als Zuschauer dabei zwar den Faden verlieren, und die etwas eindimensionalen Männerfiguren sind (vor allem im Kontrast zu den höchst spannenden weiblichen Charakteren) ebenfalls ein Manko. Dafür entschädigt Lucia und der Sex aber mit großem formalen Mut und einer wundervollen Ästhetik. Gleißend weißes Licht beleuchtet die Akteure auf der Insel, Vollmond ist die einzig gültige Variante eines Nachthimmels und die Bettszenen sind gefilmt, als werde hier ein Tanz choreografiert.
So wie die Wirklichkeit sich für Lucia mit der Erzählung in Lorenzos Roman vermischt, so geht hier alles beinahe märchenhaft ineinander über: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Traum, Geheimnis und Neurose. Sex ist dabei stets die treibende Kraft – nicht nur für Leidenschaft, Liebe und Hingabe, sondern für die Kunst und das Leben.
Bestes Zitat:
“Du bist zu gut, um diese Scheiße zu verstehen, die in mir drin steckt.”
Der Trailer zum Film:
httpv://www.youtube.com/watch?v=N2JBjQVJ5Qg