Film | Lucy | |
Produktionsland | Deutschland | |
Jahr | 2006 | |
Spielzeit | 82 Minuten | |
Regie | Henner Winckler | |
Hauptdarsteller*innen | Kim Schnitzer, Gordon Schmidt, Feo Aladag, Ninjo Borth, Ganeshi Becks | |
Bewertung |
Worum geht’s?
Maggie ist ein Teenager, sie wohnt in Berlin, streitet sich manchmal mit ihrer Mutter und verliebt sich bei einem Discobesuch in Gordon. Sie lachen, knutschen, kiffen. So weit, so gewöhnlich. Was Maggie ihrem neuen Freund allerdings nicht erzählt hat: Sie ist bereits Mutter einer acht Monate alten Tochter. Als Gordon davon erfährt, kümmert er sich rührend um das Baby. Nach und nach stehen die beiden trotzdem vor der Frage, ob sie wirklich zugleich Liebespaar, 18-Jährige und eine Patchwork-Familie sein können.
Das sagt shitesite:
Lucy hätte eine große Peinlichkeit werden können. Ein beinahe 40-Jähriger nimmt sich filmisch des Problems der Teenager-Schwangerschaft an. Man weiß, nicht nur aus RTL2-Dokusoaps, wie schrecklich so etwas enden kann. Glücklicherweise verfolgt Regisseur Henner Winckler in diesem Film keinerlei pädagogischen Eifer, sondern lässt das Geschehen für sich sprechen. Dass Lucy vielleicht genauso aussähe, wenn es von (handwerklich sehr begabten) Altersgenossen der Protagonisten gemacht worden wäre, ist vielleicht das größte Kompliment, das man diesem Film machen kann.
Ganz oft dürfen die Bilder für sich sprechen, und wenn es Dialoge gibt, dann wirken sie ebenso authentisch wie die Kulisse und Requisite. Auch die beiden Hauptdarsteller überzeugen und schaffen es, nach und nach immer mehr Schwere in diesen Film zu bringen. Kann Maggie die Leichtigkeit der Jugend für ihre Tochter opfern? Kann Gordon eben dies auf sich nehmen, für eine Beziehung, die vielleicht nur eine Teenie-Liebelei ist, und für ein Kind, das nicht einmal sein eigenes ist? Diese Fragen werden hier sehr nuanciert aufgeworfen. Und die Antwort lautet am Ende von Lucy vielleicht bloß: Auch wenn man erst 18 ist, kann man schon dieselben dämlichen Fehler machen wie die richtigen Erwachsenen.
Bestes Zitat:
„Das ist irgendwie nicht das Leben, das ich mir vorgestellt habe.“
Der Trailer zum Film: