Draufgeschaut: Minority Report

John Anderton (Tom Cruise) verhindert Morde - und gerät dann selbst unter Mordverdacht.
John Anderton (Tom Cruise) verhindert Morde – und gerät dann selbst unter Mordverdacht.
Film Minority Report
Produktionsland USA
Jahr 2002
Spielzeit 145 Minuten
Regie Steven Spielberg
Hauptdarsteller Tom Cruise, Colin Farrell, Samantha Morton, Max von Sydow, Steve Harris, Kathryn Morris
Bewertung ***

Worum geht’s?

Die besten Verbrechen sind die, die gar nicht erst begangen werden: Nach diesem Prinzip arbeitet die Polizei im Washington des Jahres 2054. Sie setzt auf die Fähigkeiten der Precogs: Die wurden einst als Embryos durch den Drogenkonsum ihrer Eltern beschädigt und nun haben sie hellseherische Fähigkeiten. Wenn jemand einen Mord begehen will, ahnen sie es und projizieren die Bilder der Tat direkt ins Ermittlungsbüro der Polizei. Dort ist John Anderton der beste Mann der Cops: Er erkennt, was sich wo ereignen wird, und ist dann rechtzeitig zur Stelle, um den Mord zu verhindern. Als das Justizministerium prüft, ob dieses Precrime-System aufs ganze Land ausgeweitet werden kann, gerät er jedoch selbst in Verdacht: Wird er bald einen Mord begehen?

Das sagt shitesite:

Ähnlich wie beispielsweise Matrix versucht auch Minority Report, große philosophische Fragen mit spannender Science Fiction und einer durchgesylten Ästhetik zu verbinden. Wie funktioniert unser Bewusstsein? Können wir uns gegen das Schicksal auflehnen? Darf man für ein Verbrechen bestraft werden, das man noch gar nicht begangen hat? All das wird hier thematisiert in einer Umgebung, die sich kindische Spielereien wie fliegende Autos spart, aber dennoch in jeder Einstellung todschicken Futurismus verkörpert.

Die Symbiose gelingt freilich nicht in allen Punkten. Als Thriller ist Minority Report spannend, als Ausblick auf die Gesellschaft der Zukunft ebenso reizvoll wie ambitioniert. Trotzdem hat der philosophische Überbau einige Ungereimtheiten, die im Plot bloß holprig kaschiert werden können. So bleibt das Fazit: spektakulär, aber unausgegoren.

Bestes Zitat:

„Das Orakel selbst hatte nie Macht. Die Macht lag immer bei den Priestern. Selbst wenn sie dafür das Orakel erfinden mussten.“

Der Trailer zum Film:

httpv://www.youtube.com/watch?v=opbMF5oBBok

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und lebt in Leipzig. Auf shitesite.de schreibt er seit 1999 als Hobby über Musik, Filme, Bücher und ein paar andere Dinge, die ihn (und vielleicht auch den Rest der Welt) interessieren.

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