Draufgeschaut: Napola – Elite für den Führer

Sein Talent als Boxer führt Friedrich (Max Riemelt) an eine Nazi-Kaderschmiede.
Sein Talent als Boxer führt Friedrich (Max Riemelt) an eine Nazi-Kaderschmiede.
Film Napola – Elite für den Führer
Produktionsland Deutschland
Jahr 2004
Spielzeit 115 Minuten
Regie Dennis Gansel
Hauptdarsteller Max Riemelt, Tom Schilling, Devid Striesow, Joachim Bißmeier, Justus von Dohnanyi
Bewertung ***1/2

Worum geht’s?

Friedrich ist gerade fertig und soll eine Lehrstelle in der Fabrik antreten. Doch sein Talent als Boxer eröffnet ihm eine andere Möglichkeit: Er kann an einer nationalpolitischen Erziehungsanstalt aufgenommen werden. Gegen den Willen seiner Eltern entscheidet sich Friedrich, die Nazi-Kaderschmiede zu besuchen. Dort findet der zurückhaltende Junge neues Selbstbewusstsein und gute Freunde. Doch schnell muss er auch erkennen, was er dem Gehorsam und der Kameradschaft alles opfern muss.

Das sagt shitesite:

Der Stoff ist eine Steilvorlage für ein packendes Drama – und Regisseur Dennis Gansel (Mädchen, Mädchen) nutzt sie. Zwar hat der Film leichte Längen. Aber wie aus einer verlockenden Chance eine bittere Lehre wird, das wird hier ebenso einfühlsam wie eindrucksvoll erzählt. Es sind vor allem die kleinen Momente, die von Napola – Elite für den Führer in Erinnerung bleiben: das schelmische Grinsen, als Friedrich erstmals die Uniform trägt. Die Kälte und Brutalität, wenn der Pfarrer beim Essen zwei kleinen Jungen mitteilt, dass jemand aus ihrer Familie an der Front gefallen ist. Verschwörerische Blicke zwischen Friedrich und seinem besten Freund Albrecht. Mit solchen Bildern fängt Napola kleine Momente voller Widerstand und Würde ein – und findet im Boxen zudem eine perfekte Metapher für die Frage, ob man seine Menschlichkeit wirklich komplett überwinden kann.

Bestes Zitat:

“Männer machen Geschichte. Und wir machen die Männer.”

Der Trailer zum Film:

httpv://www.youtube.com/watch?v=D5GuMGrb9rI

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und lebt in Leipzig. Auf shitesite.de schreibt er seit 1999 als Hobby über Musik, Filme, Bücher und ein paar andere Dinge, die ihn (und vielleicht auch den Rest der Welt) interessieren.

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