Draufgeschaut: REC

Film REC

REC Film Kritik Rezension Horror
Angela (Manuela Velasco) wird in einem Haus eingeschlossen.
Produktionsland Spanien
Jahr 2007
Spielzeit 75 Minuten
Regie Jaume Balagueró, Paco Plaza
Hauptdarsteller Manuela Velasco, Ferran Terraza, Pablo Rosso, Vicente Gil
Bewertung

Worum geht’s?

Es soll ein harmloser Fernsehbeitrag werden: TV-Moderatorin Angela und ihr Kameramann Pablo wollen eine Nacht lang die Männer einer Feuerwache in Barcelona begleiten. „Während du schläfst“, heißt das Format ihres Senders, das ein bisschen dokumentarisch und ein bisschen unterhaltsam sein soll. Die Helden der Feuerwehr auf spannende Weise in Szene zu setzen, erweist sich zunächst als ziemlich schwierig. Dann werden die Männer allerdings zu einem Einsatz gerufen: In einem Haus wurden die Schreie einer Frau gehört, eine der Mieterinnen soll randalieren. Die Feuerwehr hat nun den Auftrag, den Polizeikollegen den Zugang zu ihrer Wohnung zu verschaffen. Als die Einsatzkräfte mit dem TV-Team im Schlepptau eintreffen, eskaliert die Situation: Zuerst gibt es Tote, dann werden die Bewohner des Hauses samt Rettungskräften und mit den beiden Fernsehleuten eingesperrt. Die Behörden vermuten, das ein gefährliches Virus sich unter den Bewohnern verbreitet hat und haben deshalb das gesamte Gebäude unter Quarantäne gestellt. Angela und Pablo bleibt nichts anderes übrig, als die Empörung der Bewohner auf Film zu bannen – bis das Geschehen im Haus immer unheimlicher und immer blutiger wird.

Das sagt shitesite:

Der Low-Budget-Film aus Spanien, für Jaume Balagueró und Paco Plaza das Regiedebüt, bietet eine wunderbare Mischung aus Schock und Grusel. Für Ersteres sorgen ein paar klassische Horror-Mittel, für Letzteres ein Plot, der das Geschehen immer mysteriöser und bedrohlicher macht.

REC erlaubt sich ein paar Seitenhiebe auf das Kompetenzgerangel innerhalb von Behörden, auf latente Fremdenfeindlichkeit und die mitunter fragwürdigen Maßstäbe der Fernsehberichterstattung. Sehr gekonnt zeigt der Film außerdem, wie Angst und Hektik sich erst zu Hysterie, dann zu blanker Panik vermengen können.

Ein ganz besonderer Film wird REC aber vor allem durch seine Mockumentary-Ästhetik. Es gibt keinen Vorspann und keine Musik, die Macher haben auch keine Sets geschaffen, sondern authentische Schauplätze genutzt. Gedreht wurden die Szenen mit Handkamera, und zwar in chronologischer Reihenfolge. Schließlich wurde für die Hauptrolle (von Kameramann Pablo lernt der Zuschauer nur die Stimme, den Schatten und die Turnschuhe kennen) eine echte Fernsehmoderatorin ausgewählt. Es ist dieser Anstrich von Authentizität, der hier den Effekt beträchtlich steigert – das ist nicht ganz so konsequent durchgezogen wie bei Blair Witch Project, sorgt im Ergebnis aber für mindestens genauso viel Gänsehaut.

Bestes Zitat:

„We have to tape everything, Pablo. For fuck’s sake.“

Der Trailer zum Film.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und lebt in Leipzig. Auf shitesite.de schreibt er seit 1999 als Hobby über Musik, Filme, Bücher und ein paar andere Dinge, die ihn (und vielleicht auch den Rest der Welt) interessieren.

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