Film | Soul Kitchen | |
Produktionsland | Deutschland | |
Jahr | 2009 | |
Spielzeit | 99 Minuten | |
Regie | Fatih Akin | |
Hauptdarsteller*innen | Adam Bousdoukos, Birol Ünel, Moritz Bleibtreu, Anna Bederke, Pheline Roggan, Dorka Gryllus, Wotan Wilke Möhring, Jan Fedder | |
Bewertung |
Worum geht’s?
Das Leben von Zinos gerät aus den Fugen: Seine Freundin Nadine geht wegen eines Jobs für mehrere Monate nach Shanghai. Der Koch, den er für sein Restaurant namens „Soul Kitchen“ angeheuert hat, erweist sich als Exzentriker, der dem Fritten-und-Bier-Publikum des Ladens ausgerechnet Haute Cuisine auftischen will. Dann muss Zinos zumindest zum Schein auch noch seinen Bruder Ilias einstellen, damit der nach seiner langen Haftstrafe endlich mehr Freigang bekommt. Und zu allem Unglück zieht sich Zinos auch noch einen Hexenschuss zu. Doch dann scheint sich im „Soul Kitchen“ alles zum Guten zu wenden – dank der magischen Kombination aus exquisiter Küche und exzellenter Musik.
Das sagt shitesite:
Man muss nicht aus Hamburg sein, um Soul Kitchen ins Herz zu schließen, aber es hilft sicherlich. Neben den alten Vierteln der Stadt, dem Hafen, den Straßen, den Kneipen, der Weltoffenheit und der allgegenwärtigen Gefahr der Gentrifizierung sind es vor allem die Menschen in Hamburg, denen Fatih Akin in seinem Werk, das er selbst als „modernen Heimatfilm“ bezeichnet hat, huldigt.
Dementsprechend ist es vor allem die Atmosphäre, die den Film trägt: eine große Gelassenheit, ein trockener Humor, aber auch das Bewusstsein, dass die große weite Welt und eine Armee von unberechenbaren Exzentrikern immer schon hinter der nächsten Ecke warten. Das ist nicht nur in den Szenen, in denen im Soul Kitchen getanzt wird, wunderbar lebendig, bunt und energisch.
Dazu kommt eine Handlung mit vielen überraschenden Wendungen und eine Besetzung, aus der Birol Ünel noch heraussticht. Sein Temperament garantiert in wenigen Szenen alleine mehr Lacher als manche deutsche Komödie in 90 Minuten zu bieten hat, und verleiht Soul Kitchen zudem eine sehr wohltuende Dosis Spontaneität. Der Wermutstropfen in dieser Komödie ist, dass sie offensichtlich Punk sein will, aber in ihren Werten und auch in ihrem Schluss doch brav bleibt: Freundschaft, Familie, Miteinander – auf diesen Säulen ist der Film gebaut, und zumindest gelegentlich beißt sich dieser biedere Geist mit der wunderbar leichten Form.
Bestes Zitat:
“Ich weiß genug über Restaurants, um sicher zu sein, dass ich kein eigenes will.“
Der Trailer zum Film:
httpv://www.youtube.com/watch?v=MsgACaSbsoU