Film | The Big Easy |
Produktionsland | USA |
Jahr | 1987 |
Spielzeit | 99 Minuten |
Regie | Jim McBride |
Hauptdarsteller | Dennis Quaid, Ellen Barkin, Ned Beatty, John Goodman |
Bewertung |
Worum geht’s?
Remy McSwain ist bei der Polizei in New Orleans bekannt wie ein bunter Hund und überaus beliebt. Er hat einen kniffligen Fall zu lösen: Ein Mafiakiller wird tot aufgefunden, bald gibt es noch weitere Leichen – alles sieht nach einem Drogenkrieg aus. Die Ermittlungen werden nicht gerade einfacher dadurch, dass ihm die Staatsanwaltschaft einen Aufpasser an die Seite gestellt hat: Die attraktive Juristin Anne Osborne ist Korruption innerhalb der Polizei auf der Spur, und einige der Methoden von Remy gefallen ihr ganz und gar nicht. „Ich habe noch nie jemanden gesehen, der in so kurzer Zeit so viele Gesetze gebrochen hat“, stellt sie nach dem ersten gemeinsam verbrachten Arbeitstag erschütttert fest. Dafür kommen sich die beiden auf persönlicher Ebene immer näher – bis Remy schließlich selbst unter Verdacht gerät.
Das sagt shitesite:
Als Thriller funktioniert The Big Easy ganz wunderbar: Der Fall, in dem Remy und Anne ermitteln, wird immer komplexer und dramatischer, es gibt Action, Verfolgungsjagden und ein überraschendes Ende. Zudem sind die beiden Hauptfiguren durchaus interessant: Remy ist nach außen der coole Sunnyboy, kümmert sich aber auch liebevoll um seinen kleinen Bruder, dem er das Studium finanziert. Anne weiß um ihren Scharfsinn als Ermittlerin, kämpft aber immer wieder ganz sichtbar damit, ihre Schwächen nicht sichtbar werden zu lassen (längst nicht nur, wenn sie den Kommissar anschmachtet).
Damit sind wir beim größten Problem von The Big Easy: Die Geschlechterbilder in diesem Film sind gut 25 Jahre später schwer zu ertragen. Anne ist zwar Vize-Staatsanwältin, wird aber sofort zum hilflosen Rehlein, sobald Remy seine Männlichkeit spielen lässt. Und natürlich kann sie als clevere Frau in einer Führungsposition nur eine verklemmte Bürokratin sein, die an einer Stelle gesteht, noch nie Glück mit Männern und erst recht keinen Spaß im Bett gehabt zu haben, und die liebend gerne ihre Professionalität aufgibt, um sich in die Arme eines starken Mannes zu werfen. Remy ist noch schlimmer, ein Lebemann und Hansdampf, dessen coolen Sprüche zwar etliches zum Humor von The Big Easy beitragen, aber letztlich nur seinen schmierigen Machismo unterstreichen.
Deutlich besser wird der Anspruch des Films eingelöst, das Lebensgefühl der Südstaaten einzufangen. Schon der Vorspann macht die Bedeutung dieses Aspekts deutlich, denn er zeigt minutenlang einen Flug über die Landschaft des Mississippi-Deltas. Parallel zu den Ermittlungen gegen die Mafia von New Orleans bekommt Anne von Remy einen Crashkurs, wie die Menschen im Süden ticken. Sie kommt als Prinzipienreiterin an und muss sich zunächst nicht nur wie in einem fremden Bundesstaat fühlen, sondern wie in einer fremden Kultur, in einem anderen Land. Sie erkennt dann aber, dass das System von „eine Hand wäscht die andere“ durchaus funktioniert und dass Remy damit einige Erfolge erzielt. Dass Remy diese Lebensart erst energisch verteidigt, bis er am Ende einknickt und ein gutes Stück davon abweicht, passt allerdings zur altmodischen Moral von The Big Easy.
Bestes Zitat:
“Wird sind im Big Easy. Die Menschen hier haben ihren eigenen Way of Life.”
Der Trailer zum Film:
httpv://www.youtube.com/watch?v=SzWwINeiZa4