Film | Unterwegs mit Evie |
Originaltitel | Driving Lessons |
Produktionsland | Grobritannien |
Jahr | 2006 |
Spielzeit | 98 Minuten |
Regie | Jeremy Brock |
Hauptdarsteller | Rupert Grint, Julie Walters, Laura Linney, Nicolas Farrell, Michelle Duncan, Tamsin Egerton |
Bewertung |
Worum geht’s?
Ben hat keine Freundin, keine besonders guten Noten in der Schule und keinen Führerschein. Für einen 17-Jährigen ist das keine erfreuliche Situation. Es wird auch nicht besser, als seine zu enormer Wohltätigkeit neigende Mutter einen verwirrten alten Mann bei sich aufnimmt und Ben animiert, sich mit einem Ferienjob ein bisschen Geld zu verdienen, von dem er dann einen Teil für den alten Mann spenden soll. Ben gerät durch diese Idee an eine alternde Schauspielerin, die Unterstützung bei alltäglichen Verrichtungen braucht. Um Evie zu helfen, darf Ben sogar mit dem Auto fahren. Doch dann will sie ihn erst mit zum Camping nehmen und dann zu einem Literaturfestival, bevor sie ihm schließlich sagt, dass sie nur noch ein paar Wochen zu leben hat.
Das sagt shitesite:
Die Ausgangssituation von Unterwegs mit Evie (in Deutschland lief der Film auch als Mit Vollgas ins Leben, am passendsten ist stattdessen der Originaltitel Driving Lessons) erinnert ein wenig an Der Duft der Frauen: Ein durch und durch anständiger, aber weltfremder und verklemmter junger Mann lernt durch die ältere Generation, auch einmal über die Stränge zu schlagen, für seine eigene Meinung einzustehen und die angenehmen Seiten des Lebens zu genießen.
Im Vergleich dazu ist die Handlung hier zwar weniger fulminant, aber dennoch stimmig – vor allem dank des Zusammenspiels der beiden Hauptfiguren, die übrigens auch schon in den Harry Potter-Filmen gemeinsam agiert haben. Rupert Grint gibt den Nerd aus einem frommen Elternhaus mit herrlich mürrischem Gesicht. Julie Walters glänzt als schrullige Diva, die nicht so sehr wegen ihres Alters, sondern wegen ihrer Einsamkeit verbittert ist und die Exzentrikerin in sich wieder entdeckt, als sie auf Ben trifft. Amüsant ist auch Laura Linney als Bens Mutter: Sie gibt den Über-Gutmensch am Rande zur Karikatur und hat Verständnis für alles, nur nicht für einen Sohn, der seinen eigenen Weg gehen will.
An manchen Stellen hätte man sich allerdings gewünscht, Unterwegs mit Evie könne weniger explizit sein: Das Autofahren ist als Metapher für die jugendliche Unabhängigkeit nicht sonderlich originell, auch die Inszenierung des Theaters (Ben und Evie üben gemeinsam Shakespeare-Dialoge und die alte Dame motiviert den jungen Mann mit Sätzen wie „Du hast die Seele eines Poeten. Und damit, das kannst du mir glauben, kommt man weiter als mit gutem Aussehen“, seinen Ambitionen als Dichter zu folgen) als Fluchtmöglichkeit aus dem spießigen Leben erfolgt etwas zu penetrant. Trotzdem bleibt Unterwegs mit Evie unterm Strich eine mehr als ordentliche Coming-Of-Age-Geschichte.
Bestes Zitat:
„Aus der unteren Mittelklasse kommen die größten Snobs.“
Der Trailer zum Film:
httpv://www.youtube.com/watch?v=lybf1eP6g34