Draufgeschaut: Was Frauen wirklich wollen

Louise (Marie Gillain, links) hat keinen Spaß mehr im Bett.
Louise (Marie Gillain, links) hat keinen Spaß mehr im Bett.
Film Was Frauen wirklich wollen
Originaltitel Tout le plaisir est pour moi
Produktionsland Frankreich
Jahr 2004
Spielzeit 79 Minuten
Regie Isabelle Broué
Hauptdarsteller Marie Gillain, Julien Boisselier, Garance Clavel
Bewertung

Worum geht’s?

Louise und François befinden sich irgendwo in der Mitte zwischen Affäre und Beziehung. Er möchte gerne, dass sie zusammenziehen. Sie genießt die Unverbindlichkeit ihrer Zweisamkeit und vor allem das erfüllte Sexleben mit François. Bis sie eines Tages plötzlich keinen Spaß mehr hat im Bett. Louise ist verzweifelt und sucht überall Rat und Hilfe für ihr Lustproblem. Doch dass sie so offen damit umgeht, stößt manchen in ihrem Umwelt vor den Kopf.

Das sagt shitesite:

„Ich komm gleich! Wie weit bist du?“, lautet die erste Zeile in Was Frauen wirklich wollen. Das weist die Richtung für diese Komödie und zeigt zugleich schon das Problem des Films auf: Er ist arg eindimensional. Der Streifen bemüht sich, einen möglichst großen Kontrast aufzubauen, wenn Louise nach der erwähnten Zeile zu Beginn beim Orgasmus aussieht, als habe sie Gott persönlich erblickt und danach ob ihrer Krise im Bett am Boden zerstört und zu nichts mehr zu gebrauchen ist. Aber das reicht nicht, um einen ganzen Film zu tragen – auch nicht, wenn er nur 79 Minuten lang ist.

Dass sie in ihrer Verzweiflung auf Yoga, Sexspielzeug, einen afrikanischen Magier, einen diplomierten Sexologen und lesbische Flirts setzt, ist nicht viel lustiger als Witzchen auf Eis am Stiel-Niveau. Dass sie am Ende entdeckt, dass es in ihrer Beziehung mit François doch um mehr geht als nur um Höhepunkte, ist komplett vorhersehbar. Und auch die Interviews, die zwischen die Handlung geschnitten sind und in denen Frauen übers Masturbieren sprechen, tragen weder zum Humor noch zum Charme oder Empörungspotenzial dieses Films bei. Immerhin hat Was Frauen wirklich wollen ein paar nette Momente, wenn klar wird, dass Louise überall nur auf Tabus und Empörung stößt, wenn sie offen über ihr Problem spricht. Insgesamt wirkt diese Komödie aber frappierenderweise: etwas lustlos.

Bestes Zitat:

“Ich habe meine Klitoris verloren!”

Es gibt leider keinen Trailer zum Film.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und lebt in Leipzig. Auf shitesite.de schreibt er seit 1999 als Hobby über Musik, Filme, Bücher und ein paar andere Dinge, die ihn (und vielleicht auch den Rest der Welt) interessieren.

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