Film | Wir tun es für Geld | |
Produktionsland | Deutschland | |
Jahr | 2014 | |
Spielzeit | 90 Minuten | |
Regie | Manfred Stelzer | |
Hauptdarsteller*innen | Florian Lukas, Diana Amft, Ludger Pistor, Ursula Karusseit, Uwe Preuss, Matthias Weidenhöfer, Tabea Bettin | |
Bewertung |
Worum geht’s?
Die Zeit, als Ines und Moritz ein Liebespaar waren, liegt schon lange zurück. Trotzdem stehen sie jetzt vor dem Traualter, denn Ines‘ Vater hat sie auf die Idee einer Schein-Ehe gebracht. Ines, die als Finanzvorstand ein stattliches Gehalt kassiert, kann so reichlich Steuern sparen. Im Gegenzug will sie Moritz, der als Archivar bei einer Musikzeitschrift eher unterbeschäftigt und vor allem unterbezahlt ist, die Hälfte der Miete für seine Wohnung zuschießen. Dass sie beide eigentlich in anderen Beziehungen stecken, erweist sich nach der Hochzeit noch als das geringste Problem. Denn direkt neben der Wohnung von Moritz zieht der Sachbearbeiter ein, der für das angebliche Ehepaar beim Finanzamt zuständig ist. Und dem müssen Moritz und Ines nun eine halbwegs glaubhafte Ehe vorspielen.
Das sagt shitesite:
Wir tun es für Geld, das auf einer Romanvorlage von Matthias Sachau beruht, ist eine dieser Fernsehkomödien, die leicht in die Hose gehen können: nicht allzu grell, nicht allzu überraschend, nicht allzu ambitioniert. Ein paar Mal schummeln sich hier auch ein paar allzu wohlfeile Klischees hinein: Ines lebt für die Karriere, Moritz hat es sich in seinem Brotjob gemütlich gemacht und investiert sein Engagement lieber ins Sammeln und Genießen von Jazzplatten – und als das Ex-Pärchen durch den Steuertrick wieder zwangsvereint ist, finden natürlich beide Geschmack am Lebensentwurf des Gegenübers.
Trotzdem funktioniert der Film. Es gibt schöne Bilder, sehr wenig Kitsch, eine charmante Atmosphäre, ordentliches Tempo und gewitzte Dialoge – und spätestens zur Hälfte von Wir tun es für Geld kann man halbwegs sicher sein, dass nicht doch noch irgendwo Til Schweiger auftaucht, für den dieser Streifen eigentlich wie gemacht wäre.
Die Besetzung trägt ansonsten allerdings auch dazu bei, dass diese RomCom zwar nett, aber nicht großartig wird. Das Spektrum reicht von Diana Amft, die nun wirklich nicht erste Wahl sein sollte, wenn es darum geht, eine karrieregeile Steuertrickserin zu besetzen, über Florian Lukas, der sich mit seiner üblichen Rolle als sympathischer Loser erstaunlich gut arrangiert zu haben scheint, bis hin zu Ludger Pistor als Finanzbeamter Ekkehard „Ekki“ Stöckelein-Grummler. Er behandelt seine Nachbarn fast ekelhaft wohlmeinend, zugleich nimmt man ihm sofort den erbarmungslosen Fahnder ab, der Sozialschmarotzern und Steuerhinterziehern den Garaus machen will – damit wird er das wahre Highlight dieses Films.
Bestes Zitat:
„Hast du eine Ehe-Krise? Eine Schein-Ehe-Krise?“
Der Trailer zum Film.
https://www.youtube.com/watch?v=BmeX4R_vvAQ