Autor | Elena Stancanelli | |
Titel | Benzin | |
Verlag | KiWi | |
Erscheinungsjahr | 1998 | |
Bewertung |
Ich habe dieses Buch im Urlaub gelesen, und da gehört es auch hin. Denn der Roman von Elena Stancanelli, der in ihrem Heimatland Italien sehr erfolgreich war, ist nicht besonders weise oder tiefgründig, sondern vor allem eines: unterhaltsam.
Die Kurzweil rührt aus seltenem Humor und moderater Spannung, vor allem aber aus einem Kunstgriff in der Erzählweise: Immer abwechselnd kommen die drei Protagonistinnen zu Wort, nämlich die Tankwartin Stella, ihre Geliebte Lenni und deren Mutter. Der Clou dabei ist, dass eben jene Mutter bereits auf der ersten Seite von den anderen beiden erschlagen wurde. Ihr Geist schwebt dann über der Szenerie, und die Distanz, mit der er beobachtet und kommentiert, was das lesbische Pärchen so alles mit seinem toten Körper anstellt, ist köstlich.
Wie sehr die beiden Frauen sich lieben und wie extrem irrational sie vorgehen, als sie versuchen, die Spuren ihres Verbrechens zu verwischen, fasziniert ebenfalls.
Beste Stelle: „Ich würde dir am liebsten Lieder über deine Schönheit singen. Stella, für dich würde ich die Eishörnchen mit allen süßen Worten füllen, ich würde daraus den Schaum für die Cappuccinos machen. Und so das Geheimnis meiner Liebe in Sicherheit bringen, in die Tiefe der Bäuche.“