Autor | Günter Grass | |
Titel | Katz und Maus | |
Verlag | Süddeutsche Bibliothek | |
Erscheinungsjahr | 1961 | |
Bewertung |
Ein Sommernachtsalbtraum, beinahe. Eine Novelle, ein Mosaik. Die Geschichte einer Freundschaft, einer Jugend.
Günter Grass erzählt in „Katz und Maus“ von Joachim Mahlke, dem Jungen mit dem riesigen Adamsapfel und dem stattlichen Gemächt, mit der kauzigen Anbetung für die Jungfrau Maria und dem größten Wagemut bei den Tauchspielen, mit denen sich die Halbwüchsigen die Sommerferien der 1940er Jahre vertreiben.
Er erzählt durchaus reflektiert und strukturiert, kunstvoll, aber nicht künstlich. Über allem liegt ein ziemlich dicker Sepia-Schleier, ohne dass hier irgendetwas distanziert bleibt. Es ist diese Mischung aus Härte und Zuneigung, die sich selbst in der Erinnerung noch nicht verflüchtigt hat, aus der das Buch, Teil der „Danziger Trilogie“, seine Kraft und sein Geheimnis schöpft.
Beste Stelle: „Seit jenem Freitag weiß ich, was Stille ist, Stille tritt ein, wenn die Möwen abdrehen. Nichts vermag mehr Stille zu bewirken als ein arbeitender Bagger, dem der Wind die eisernen Geräusche wegstemmt. Aber die größte Stille bewirkte Joachim Mahlke, indem er auf meinen Lärm keine Antwort wusste.“
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