Film | Fack ju Göhte 3 | |
Produktionsland | Deutschland | |
Jahr | 2017 | |
Spielzeit | 121 Minuten | |
Regie | Bora Dagtekin | |
Hauptdarsteller*innen | Elyas M’Barek, Jella Haase, Sandra Hüller, Katja Riemann, Max von der Groeben, Gizem Emre, Aram Arami, Lucas Reiber, Uschi Glas, Jana Pallaske | |
Bewertung |
Worum geht’s?
Zeki Müller hat sich die Rolle als Lehrer an der Goethe-Gesamtschule erschwindelt, und er scheint das mittlerweile jeden Tag zu bereuen, denn seine Schülerinnen und Schüler sind weder sonderlich begabt noch in irgendeiner Weise motiviert. Als er mit seiner Klasse 11b das Berufsberatungszentrum besucht, wird ihnen entsprechend klar gemacht, wie mies ihre Perspektiven für das erträumte Leben in bequemem Wohlstand aussehen. Die Folgen: ein erheblicher Sachschaden im Berufsberatungszentrum und ein Haufen Teenager, der künftig noch weniger Bock auf Unterricht hat. Das erweist sich bald allerdings als Problem nicht nur für die 11b und ihren Klassenlehrer, sondern für die ganze Schule. Weil das Goethe-Gymnasium vom Bildungsministerium schon lange kritisch beäugt wird und die Zahl der Schülerinnen und Schüler dort ebenso rapide sinkt wie die erzielten Lernleistungen, droht die behördlich angeordnete Schließung zum Ende des Schuljahres. Ausgerechnet die 11b wird dabei zum Maßstab genommen. Herr Müller muss seine notorisch chaotische Klasse innerhalb von vier Wochen in die Lage versetzen, die Vorprüfungen zum Abitur zu bestehen. Und auch er selbst hat sich dabei in die Bredouille gebracht: Als ihn die Schüler*innen versehentlich unter Drogen gesetzt haben, hat er der Direktorin eine Lehrprobe versprochen, die er nun ebenfalls bestehen muss.
Das sagt shitesite:
Final Fack lautet der Untertitel für den dritten Teil der Fack ju Göhte-Reihe, und anhand dieses Abschlusses kann man nur sagen: Das ist auch gut so. Das Konzept, das sich hier wieder deutlich näher am überaus erfolgreichen Auftakt der Trilogie orientiert und letztlich darauf setzt, dass sich ein Lehrer selbst wie ein fauler und aufsässiger Pubertierender benimmt, hat sich abgenutzt und bringt zudem mittlerweile einige Logik-Probleme mit sich. So werden angehende Abiturient*innen von 25-Jährigen verkörpert und etliche Figuren haben offenbar ihre eigene Persönlichkeitsentwicklung aus den ersten beiden Teilen wieder rückgängig gemacht, ohne dass das irgendwie erklärt würde. Auch die von Sandra Hüller gespielte neue Kollegin von Herrn Müller wird nicht wirklich integriert, sondern bleibt bloß eine weitere Schablone, mit der sich die brachialen und derben Pointen zeichnen lassen, die Fack ju Göhte 3 tragen sollen.
Die Komödie ist weiterhin grell und rasant, bezieht ihren Witz gerne aus Gags mit Körperflüssigkeiten oder Grenzüberschreitungen. So verpasst Herr Müller seinen Schülerinnen und Schülern gewaltsam Ortungs-Chips, damit sie nicht mehr schwänzen können, und belügt die Klasse, damit sie so etwas wie Karriereziele vor Augen hat und endlich motiviert ist. Aber es gibt hier weder den Charme noch den Wortwitz, der Fack ju Göhte ursprünglich so beliebt gemacht hat. Teil 3 ist wirr statt anarchisch, sentimental statt politisch unkorrekt, kitschig und berechnend statt frech. Nicht zuletzt wird kaum mehr eine emotionale Bindung zu den Figuren möglich, weshalb vor allem die Versuche misslingen, auch ernste Themen wie Zukunftsangst, soziale Auslese im Schulsystem, Mobbing, Diskriminierung oder Selbstmord zu integrieren.
Bestes Zitat:
„Ihr seid wie Kinder, die man nicht rechtzeitg abgetrieben hat.“