Das neue Jahr wird mit zu viel Information beginnen. Denn Maximo Park haben ihr fünftes Album Too Much Information genannt. „Our lyrics and our music will never be too-cool-for-school – we are an emotional band even if it might be too much information for some”, erklärt Frontmann Paul Smith den Albumtitel. Am 3. Februar soll die Platte erscheinen, die in Newcastle und Sunderland aufgenommen wurde, und zwar mit Unterstützung von Dave Okumu (The Invisible) und David und Peter Brewis (Field Music). Mit Brain Cells (***) gibt es auf bei nme.com einen Vorgeschmack. Das klingt erstaunlich elektronisch, eher nach Bronski Beat als nach stürmischem Rock, auf das Album darf man da wohl in jedem Fall gespannt sein. Übrigens: Bei Soundcloud gibt es noch mehr Gratis-Musik von Maximo Park. Den Errors-Remix (**1/2) und den Trophy-Boyfriend-Remix (***) von Hips And Lips, dem Track vom Vorgänger-Album The National Health.
Until The Colours Run heißt das aktuelle Album von Lanterns On The Lake, die übrigens ebenfalls aus Newcastler kommen. Im Januar kommt das Quintett für drei Live-Termine (17.1. Hamburg, 22.1. Berlin, 23.1. Köln) nach Deutschland. Wer noch eine Entscheidungshilfe sucht, ob er da hingehen sollte, kann auf der Website der Band derzeit im Tausch gegen eine Mailadresse den Song Buffalo Days (***1/2) herunterladen: verwunschen, opulent und mit einem Refrain, der ebenso viel Kraft wie Eleganz hat.
Psychedelik heißt das große Hobby von Suns Of Thyme. Das hat die Band aus Berlin gerade mit ihrem Debütalbum Fortune, Shelter, Love And Cure bewiesen. Die Single Soma (God For Gods) (***) gibt es bei Soundcloud als kostenloses MP3. Der Song ist durchaus typisch für den Sound der Band: Es gibt Stoner-Rock mit der Betonung auf Stoner und eine Stimme irgendwo zwischen David Byrne und Tom Smith von den Editors. Eine Gitarre spielt einzelne, klare, schillernde Töne, die andere Gitarre spielt verwaschene Akkorde dazu – spannend.
An die Songs anderer Künstler wagen sich Shearwater auf ihrem neuen Album Fellow Travelers. Zu den zehn Coverversionen gehört auch Fucked Up Life (***), das man derzeit umsonst bei Soundcloud herunterladen kann, und das im Original von den Baptist Generals stammt. Der Track bekommt einen dezenten Computerbeat verpasst, eine sehr putzige Orgel und den intensiven Gesang von Jonathan Meiburg. Den Albumtitel darf man übrigens wörtlich nehmen: Bei den gecoverten Acts handelt es sich durchweg um welche, mit denen Shearwater schon auf Tour waren, darunter Coldplay, Clinic oder Xiu Xiu.
Mø ist leider nicht die dänische Variante eines Comic-Kneipenwirts mit Fliege, weißer Schürze und immer einem „Duff“ zur Hand. Mø ist Karen Marie Ørsted, eine 24-jährige Dänin, die in der jüngeren Vergangenheit bereits den einen oder anderen Blogger verzückt hat. Auf ihrer Facebookseite verschenkt sie gerade den MS-MR-Remix ihrer Single Pilgrim (****) an alle, die im Gegenzug ihren Newsletter abonnieren. Das ist ein guter Tausch: Der Track ist reduziert, innovativ und vor allem atmosphärisch sehr stimmig, wie man das zuletzt etwa von Lorde gehört hatte. Und von Mø dürfte noch das eine oder andere zu hören sein – derzeit arbeitet sie an ihrem Debütalbum.