Gregor McEwan – „Summer Breeze“

Künstler Gregor McEwan

Gregor McEwan Summer Breeze Review Kritik
„Summer Breeze“ ist der dritte Teil der Jahreszeiten-Serie von Gregor McEwan.
EP Summer Breeze
Label Stargazer Records
Erscheinungsjahr 2021
Bewertung

Bevor der Klimawandel die Jahreszeiten hierzulande reduziert auf Sommer, Sommer, Sommer und die etwas kühleren Wochen, die früher mal „Winter“ hießen, erinnert uns Gregor McEwan noch einmal an die Vielfalt von Wetter und Natur und an die Auswirkungen, die sie auf unsere Stimmung, Outfits und Freizeitgestaltung haben kann. Der Singer-Songwriter plant bekanntlich eine EP zu jeder Jahreszeit, jeweils mit vier Tracks (was dann in Summe durchaus eine vergleichbare Spielzeit wie Antonio Vivaldis Vier Jahreszeiten ergeben dürfte). Autumn Falls und Spring Forward sind bereits erschienen, nun legt er mit Summer Breeze nach.

Wieder kann man in den vier Songs viel Klasse, Romantik und Kreativität erkennen. Bernd Begemann nennt das Ergebnis im Begleittext „entspannten Gute- Laune-Pop mit etwas Tragik in den Kulissen“, was natürlich viel besser klingt und vollkommen zutreffend ist. Zugleich hat jedes der vier Stücke ein sehr eigenes ästhetisches Zentrum, vielleicht als klangliche Entsprechung einer ganz bestimmten Sommer-Aktivität. Gehen wir diesen Songs, die alle auch als Single veröffentlicht wurden, also mal Schritt für Schritt nach.

The Beat Of Your Drum eröffnet die EP mit einer niedlichen Melodie auf der Akustikgitarre und dem etwas verschlafenen Gesang von Gregor McEwan. Die Leichtigkeit der besungenen Jahreszeit wird auch durch die vielen naheliegenden Reime unterstrichen, ohne dass der Text dadurch plump würde. Nach gut zwei Minuten deuten Schlagzeug und E-Gitarre aber auch ein veritables Gewitter an – so etwas soll es ja geben im Sommer. Klingt nach: Segeltörn.

Der Titelsong Summer Breeze lässt vermuten, Graham Coxon hätte sich an seiner eigenen Version von Weezers Islands In The Sun versucht. Klingt nach: Eisessen nach einem Tag am Strand, vielleicht schon mit einem leichten Schwips.

The Royal Blues verweist im Text auf ein paar Songtitel von Tom Petty und hat auch im Sound dessen trockene Coolness und Klasse, ebenso den typischen Hauch von Wehmut, der durch den Refrain weht. Dazu kommen hier (wie auch in den anderen Tracks) einige tolle Details von Klavier und Trompete. Klingt nach: Fahrt mit dem Cabrio, aber vielleicht auf der Flucht vor ein paar Sorgen – oder genau auf solche zusteuernd.

Re: (No Subject) schließt die EP sehr rockig und mitreißend ab und bietet mit „Everything I ever wanted / is on the other side of fear“ die vielleicht schönsten Zeilen der Summer Breeze-Sammlung. Klingt nach: Festival.

Den Text von The Royal Blues schätzt Gregor McEwan besonders, deshalb gibt es ein Lyric-Video.

Wer den Sommer in den Oktober holen möchte, hat (hoffentlich) bei den Terminen der Spring Forward / Autumn Falls Tour die Gelegenheit dazu:

03/10/21 Berlin – Badehaus
06/10/21 Leipzig – Horns Erben
08/10/21 Göttingen – Nörgelbuff
09/10/21 Bayreuth – Das Zentrum
13/10/21 München – Milla Club
14/10/21 Darmstadt – Künstlerkeller
15/10/21 Frankfurt – Lotte Lindenberg
20/10/21 Hamburg – Thalia Theater (Nachtasyl)
21/10/21 Bremen – MS Loretta
22/10/21 Dortmund – subrosa
23/10/21 Oberhausen – Druckluft
27/10/21 Düsseldorf – Hotel Friends
28/10/21 Köln – Die Wohngemeinschaft
29/10/21 Paderborn – Deelenhaus
30/10/21 Bielefeld – Bunker Ulmenwall
31/10/21 Schermbeck – Rathaus

Website von Gregor McEwan.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und lebt in Leipzig. Auf shitesite.de schreibt er seit 1999 als Hobby über Musik, Filme, Bücher und ein paar andere Dinge, die ihn (und vielleicht auch den Rest der Welt) interessieren.

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