Künstler*in | Buddy Buxbaum | |
EP | Power | |
Label | Holo Rec | |
Erscheinungsjahr | 2016 | |
Bewertung |
Ein Gesang ist da zu hören, ohne Zweifel. Dass Buddy Buxbaum hier allerdings auf Deutsch singt, kriegt man zuerst gar nicht mit. Das liegt nicht nur an seiner extrem hohen und leicht vernuschelten Stimme. Es liegt vor allem daran, dass man sich einen Track wie Power kaum hätte auf Deutsch vorstellen können. Dies ist Produzentenmusik, die man mit Tüftlern wie den Neptunes, The Weeknd oder James Blake verbindet. Eine deutsche Entsprechung dazu? Bisher nicht vorhanden.
Buddy Buxbaum, ehemals bei Deichkind aktiv, scheint diese Lücke mit größter Freude füllen zu wollen. Es ist die Selbstverständlichkeit, die an Power am meisten beeindruckt: Dass es mal ein Konzept wie Band + Proberaum + Gitarrenlärm = Musik gegeben hat, und dass dieses Konzept sogar jahrzehntelang die einzig gültige Formel für Popmusik zu sein behauptete – diese Idee kommt in seiner Welt gar nicht vor. Gleiches gilt für den Gedanken, man könne nicht die zeitgemäßeste, ambitionierteste und mondänste Musik der Welt auf Deutsch machen.
Neben Power, das schon auf seinem 2015er Debütalbum Unkaputtbar zu hören war, gibt es auf der EP einen Remix des Tracks von Monojo (nach der Zeile „Ich will sofort zu dir“ tritt diese Neubearbeitung eine Reise zu diesem Ziel an, das sich freilich in anderen Welten zu befinden scheint) und eine höchst erstaunliche Coverversion von Power, vorgetragen von der luxemburgischen Band When ´Airy Met Fairy. Die Stimme von Sängerin Thorunn Egilsdottir, die hier erstmals auf Deutsch singt, ist auf old-timey gemacht, und damit zeigt diese Version am besten, dass Power letztlich nichts anderes ist als ein Lied über Sehnsucht.
Dazu gibt es gleich drei Instrumentalversionen, die offensichtlich die Botschaft haben: Man sollte Buddy Buxbaum auf keinen Fall auf seine sagenhaft einschmeichelnde Stimme reduzieren. Mit der Power-EP zeigt er tatsächlich, was für ein großer Fehler das wäre.