Hingehört: Ash – „Free All Angels“

„Free All Angels“: Alle Stärken von Ash, diesmal unmissverständlich.
Künstler Ash
Album Free All Angels
Label Infectious Records
Erscheinungsjahr 2001
Bewertung ****1/2

Die Welt ist undankbar, und die Popwelt noch schlimmer. Die liefern Ash nach dem grandiosen 1977 mit Nu-Clear Sounds ein fast noch besseres Album ab – und es floppt. Der Pinkerton-Effekt: Enttäuschung, Sebstzweifel, Orientierungssuche.

„Unsere Fans haben das letzte Album entweder überhaupt nicht verstanden, oder sie haben es geliebt“, wundert sich Tim Wheeler noch immer über die seltsame Resonanz auf Nu-Clear Sounds. Diesmal sollte alles besser werden, unmissverständlicher und massenkompatibler. Als Weg dahin haben Ash die breite und ausgetretene „back to the roots“-Allee auserchoren. Vieles auf Free All Angels klingt nach dem Debüt Trailer, manches gar noch härter, direkter und punkiger.

Positive Songs wollte er schreiben, hatte Tim Wheeler angekündigt. Jetzt heißen die Stücke tatsächlich Candy, Cherry Bomb oder There´s A Star. Und sogar Walking Barefoot. Der Opener ist nicht nur ein unwiderstehlicher Sommerhit, dieser Song ist der Sommer. Noch besser klingt Shining Light. Klassisches Intro-Riff, packende Strophe, grandioser Refrain. You have always been a thorn in the side / but to me you´re a shining light.

Burn Baby Burn ist der dritte Song und die dritte potenzielle Single, Candy eine dieser Hymnen, die Mädchen bezaubern wird, von denen Ash auf dem Vorgänger aber auch schon bessere hatten.

Ansonsten überwiegen diesmal wieder die Rocker. Cherry Bomb prescht ganz klassisch und gitarrengetrieben voran, Submission gewinnt durch den gesampleten Gesang an Wucht. An Someday hat Produzent Owen Morris tatsächlich Engelsflügel drangezaubert. Sometimes mit seinen feinen Breaks vereinigt alle Ash-Tugenden: traumhafte Melodien, zügellose Angriffslust und jede Menge Seele.

World Domination heißt der letzte Song – bei diesem Talent ist die für Ash weiterhin drin.

Famos: Shining Light live beim Glastonbury:

httpv://www.youtube.com/watch?v=shVeCi7ci-s

Ash bei MySpace.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und lebt in Leipzig. Auf shitesite.de schreibt er seit 1999 als Hobby über Musik, Filme, Bücher und ein paar andere Dinge, die ihn (und vielleicht auch den Rest der Welt) interessieren.

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