Hingehört: Blind – „Blind“

Blind kommen aus Koblenz. Und bleiben Emo-Epigonen.
Künstler Blind
Album Blind
Label Virgin
Erscheinungsjahr 2008
Bewertung **

Gut fünf Jahre haben sich die Jungs von Blind für ihr Debütalbum Zeit gelassen. Der Grund: Alles sollte perfekt sein. Und das hört man Blind nun auch an. Das Quartett aus Koblenz liefert ein Alternativ-Rock-Paket ab, das enorm ausgefeilt und ehrgeizig ist.

Jesus Only Knows klingt zum Auftakt wie Jimmy Eat World, wenn sie wütend sind, oder Papa Roach in inspirierten Momenten. Das sind nicht die schlechtesten Referenzen. We Can Stay ist ebenso inszeniert und effektiv wie die Stücke von My Chemical Romance, das packende Save Me Now gerät äußerst eingängig. Die Power-Ballade You wird ganz großes Kino.

Auch Ordinary Day, These Are The Days und der wilde Rausschmeißer Wake Me Up schaffen es auf die Habenseite. Doch zwischendurch hängt die Platte deutlich durch. Die Band verliert sich dann in Schlock-Sound à la Nickelback oder Creed, trauriger Höhepunkt ist die unerträgliche geknödelte Ballade Every You Every Me. Dann wird das Problem der Band deutlich: Sie können viel und wollen alles, aber sie fügen dem Standard, den sie erreichen, nichts hinzu.

Eine Live-Version von Every You Every Me (es singt sogar jemand mit):

httpv://www.youtube.com/watch?v=tybPHZ2ARyk

Blind bei MySpace.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und lebt in Leipzig. Auf shitesite.de schreibt er seit 1999 als Hobby über Musik, Filme, Bücher und ein paar andere Dinge, die ihn (und vielleicht auch den Rest der Welt) interessieren.

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