Künstler | Blondie | |
Album | Best Of Blondie | |
Label | Chrysalis | |
Erscheinungsjahr | 1982 | |
Bewertung |
„Die verlorene Tochter von Marylin Monroe“, hat sie Mojo einmal genannt. In der Tat vereinigt Debbie Harry einige Züge der Norma Jean in sich: oberflächlich, bedrohlich, und eben blond.
So plastik wie der Name war zunächst auch die Herangehensweise der Band. Möglichst wenig Ballast, möglichst viele Hits. Punk war der Nährboden, Pop war der Dünger, und die Früchte waren lecker.
The Tide Is High jagt Shirley Bassey durch ein Tex-Mex-Ragga-Fieber, Sunday Girl ist so guter Gitarrenpop, dass sogar die französischen Strophen unpeinlich sind, Heart Of Glass klingt wie Abba auf Speed, Denis ist Kindergarten-Clash, Call Me eigentlich ein Heavy-Metal-Song, den Giorgio Moroder aber zu einem Disco-Stomper umfunktioniert hat.
Wie auf der Bühne üben Blondie auch auf Platte eine seltsame Faszination aus. Egal, wie sehr die Band den Hörer einladen will, Debbie Harrys fast androider Gesang bleibt stets auf Distanz, höchst unterkühlt, dadurch doppelt so heiß. In Hanging On Your Telephone dominiert sie mit ihrer Stimme die nicht eben zurückhaltenden Band, schickt strafende Blicke zum Schlagzeug und versetzt der Gitarre Peitschenhiebe. Um Macht geht es auch in Picture This, die Körperlichkeit des Kampfes darum wird schon durch Titel wie In The Flesh oder Rip Her To Shreds deutlich.
Wer aus diesem Ringen als Sieger hervorgeht, ist natürlich klar: Debbie Harry lässt die Mitstreiter nach ihrer Pfeife tanzen, stellt sie in den Schatten, bringt ihr Schaffen aber erst durch ihre Anwesenheit erst richtig zum Strahlen. Atomic.
Ultrablond und ultracool: Ein Doppelpack aus Sunday Girl und Dreaming, 1979 bei Top Of The Pops:
httpv://www.youtube.com/watch?v=L-78pcvZ200
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