Künstler | Blur | |
Album | The Great Escape | |
Label | Food | |
Erscheinungsjahr | 1995 | |
Bewertung |
The Great Escape. Überproduziert. Hybrid. Ohne Seele. Das Album, das beim battle of the bands gegen Morning Glory abgekackt hat. Aber noch immer das meistverkaufte Blur-Album aller Zeiten. Nur scheinbar ein Widerspruch.
Denn dieses Album hat in Wirklichkeit nur einen Fehler: Es ist zu lang. Drei, vier Stücke weniger und niemand hätte je an der Platte herumgenörgelt. Die Singles lassen ohnehin keinerlei Zweifel an Blurs Klasse aufkommen. Stereotypes und Entertain Me haben mindestens Parklife-Niveau und Country House ging (Achtung!) völlig zu Recht als Sieger aus dem Rennen gegen Roll With It (wenn auch knapp) hervor. „I am professional cynic / but my heart´s not in it.“
Kompositorisch enorm und hoffnungslos überdreht ist Charmless Man. Dem steht The Universal in nichts nach. Wohl der beste Refrain, den Blur je geschrieben haben. Und Zeilen wie „everynight we´re gone / singing karaoke-songs / how we like to sing along / though the words are wrong“ erklären auch, warum die Vier mit dieser Platte in den Staaten nie so richtig Fuß fassen konnten. Kinks statt R. Kelly.
Mit dem Singles-Standard mühelos mithalten kann etwa das melodiös-bezaubernde Best Days. Auch das mitreißende It Could Be You, He Thought of Cars, Yuko And Hiro oder Ernold Sane sind auf jeden Fall mehr als okay. Der Rest ist tatsächlich nur textlich gelungen, manches nicht mal das.
Der mit Modern Life Is Rubbish eingeschlagene Weg führte genau bis The Great Escape, aber er führte eben kein Stück weiter. Stücken wie Mr. Robinson´s Quango oder Dan Abnormal fehlt das Unerwartete. Erst mit dem nächsten Album hatten Blur das Überraschungsmoment wieder auf ihrer Seite. Und wie.
Ganz in Weiß: Der Clip zum wunderschönen The Universal:
httpv://www.youtube.com/watch?v=W4WlHfKpKgs
4 Gedanken zu “Blur – „The Great Escape“”