Künstler | Funny van Dannen | |
Album | Trotzdem Danke | |
Label | JKP | |
Erscheinungsjahr | 2007 | |
Bewertung |
Funny van Dannen ist natürlich nur ein Künstlername für den Mann, den Charlotte Roche einmal „Deutschlands größten Songwriter“ genannt hat. In Wirklichkeit heißt der 49-Jährige Franz-Josef Dajka-Hagmanns. Das ist freilich noch lustiger als sein Pseudonym. Und es zeigt: Das wahre Leben hält oft die größten Absurditäten parat.
Eine Einsicht, um die auch Funny van Dannen weiß, der für die Toten Hosen etwa die Hits Bayern und Walkampf geschrieben hat. Und so tummelt sich auch auf seinem zehnten Album Trotzdem Danke wieder Sozialkritisches und Banales. Poduziert hat diesmal sein Sohn, ein Hip-Hop-Fan. Doch am Sound hat sich nichts verändert: Meist gibt es Funny zur Gitarre, sonst nichts.
Auch die Sicht, mit der er auf die Welt blickt, ist die immergleiche. Funny van Dannen ist ein Grantler. Unzufrieden mit der Welt, enttäuscht vom System – dabei dem Treiben und den Menschen um sich herum doch stets liebe- und respektvoll begegnend. Die Globalisierung (das clevere Tanja Schmidt), der Terrorimus (das irre Dickes Ticket) und der allgemeine Sittenverfall (die potenzielle Hymne Integrieren) werden so hübsch aufs Korn genommen.
Am besten kann er aber noch immer Liebeslieder: Angenommen ich wäre die Gesellschaft ist ein Volltreffer, Schornsteinfeger zum Heulen traurigschön.
Natürlich findet man einige der 24 Songs beim vierten Hören nicht mehr ganz so lustig. Die Platte ist auch wieder ein Stück zu lang, und einiges (Zubehör für Whirlpools) ist bloß komplett gaga. Doch für einen netten Abend reicht es. Und die Enttäuschten dieses Landes werden wieder in Scharen Trost in diesen Liedern suchen. Ihnen geht es wie Funny van Dannen, der einmal von sich sagte: „Ich bin Optimist. Aus Verzweiflung vielleicht.“ In diesem Sinne: Trotzdem, danke!
Auch hier: Nur Funny und die Gitarre, Angenommen ich wäre die Gesellschaft live:
httpv://www.youtube.com/watch?v=kpBE7SV7UPQ
2 Gedanken zu “Funny van Dannen – „Trotzdem Danke“”