Künstler | Glow | |
Album | At Your Own Risk | |
Label | Drakkar Records | |
Erscheinungsjahr | 2003 | |
Bewertung |
Im Sommer 1999 hatten Glow ihren ersten (und bisher einzigen) Top-40-Hit Mr. Brown. Seitdem hat sich eine Menge getan. Bill Clinton ist nicht mehr amerikanischer Präsident, Ulm spielt nicht mehr in der Bundesliga – und wenn deutsche Künstler englisch singen, klingt das nicht mehr automatisch peinlich.
Mittlerweile gibt es auch hierzulande ein paar Produzenten, die wissen, wie Pop geht. Die Singles von Sarah Connor zeugen davon, meinetwegen auch die von Sasha und den No Angels. Im HipHop hat jüngst wieder DJ Tomekk bewiesen, dass es geht. Und im Indie-Rock gibt es gar eine ganze Szene, die international konkurrenzfähig ist – auch dank geschickter Leute hinter den Reglern.
Auch Glow sind mit ihrer neuen Scheibe At Your Own Risk in guten Händen. Die Produktion von Chris Wolff ist nicht nur state-of-the-art, sondern dazu auch noch kreativ. Vieles beeindruckt, manches geht ins Ohr oder reißt kurz mit. Doch seine Fähigkeiten retten die Platte nicht. Zu oft können sich die Songs des Trios aus München nicht entscheiden, ob sie nun ins Radio oder in die Clubs wollen.
Dazu kommt das Problem, dass Glow eben doch teutonisch klingen. Da wird „walking“ natürlich auf „talking“ gereimt und „fear“ of „tear“. Um Worte ins Metrum zu pressen, werden sie notfalls falsch betont. Was diese Worte ausdrücken sollen, bleibt zudem völlig unklar. „Wir hatten nur ein Ziel vor Augen: ein persönlicheres, direkteres Album zu machen“, verkündete Frontmann Danny Humphreys. Da wundert man sich doch sehr. Die Songtitel sind Stereotypen, die Texte nicht einmal austauschbar, denn es wird schwer werden, etwas ähnlich Substanzloses zu finden.
Der Produzent ist ein Könner. Leider ist er bei Glow an eine Band geraten, die nichts zu sagen hat, wenig Talent und null Stil.
Eine Band im Kornfeld und Realsatire vom Feinsten: Der Clip zu She Knows:
httpv://www.youtube.com/watch?v=2B0xQ1f3f64
Glow sind nicht bei MySpace.