Künstler | Hot Action Cop |
Album | Hot Action Cop |
Label | Lava Records |
Erscheinungsjahr | 2003 |
Bewertung | *** |
Wenn ausgerechnet der Refrain misslungen ist, und das ausgerechnet beim ersten Lied auf der Platte, dann ist das kein gutes Zeichen. Doom Boom ist so ein Fall: Das Stück klingt, als wäre es nicht im Proberaum, sondern auf dem Schreibtisch eines Marketing-Experten entstanden – also grausam. Der vergebliche Versuch, Limp Bizkit mit Shaggy zu kreuzen. Alles und jeder soll da bedient werden, was in völliger Konfusion endet.
Hot Action Cop deshalb aber gleich abzuschreiben, wäre ein Fehler. Denn das Quartett aus Nashville findet auf dem selbstbetitelten Debütalbum schnell seine Form. Schon Goin‘ Down On It hat deutlich mehr Linie und Power.
Und ab da zeigen die Jungs aus der Country-Hochburg, was sie alles drauf haben: Tanzbare Anzüglichkeiten wie Don’t Want Her To Stay. Unpeinliche Liebeserklärungen wie The Special. Originellen Funk wie Alayal. Groovende Kracher, für die sich auch die Red Hot Chili Peppers nicht schämen bräuchten, wie die Single Fever To The Flava. Schwelgerische Balladen wie Busted, die an Ugly Kid Joe erinnern (falls die noch jemand kennen sollte). Pathetische Schmatfetzen wie Why Judy, bei dem Prince seine Finger im Spiel zu haben scheint.
Unterm Strich alles um Klassen besser als der misslunge Opener, eine brauchbare Party-Platte und eine amerikanisch Rockband mit Ideen. Das ist ja schon was.
So sieht es wohl aus, wenn man Rock mit, ähm, Hirn und aus dem Bauch heraus machen will: Der Clip zur Single Fever For The Flava:
httpv://www.youtube.com/watch?v=QAURo0rwt6g