Hot Chip – „Made In The Dark“

Künstler Hot Chip

Bloß kein Nu-Rave: „Made In The Dark“ ist für Hot Chip vor allem Abgrenzung.
Album Made In The Dark
Label Emi
Erscheinungsjahr 2008
Bewertung

Was nun genau neu sein soll am New Rave, und wo sich darin der Rave versteckt, ist für mich auch nach sieben Vodka-Red-Bull noch immer völlig schleierhaft (ist dann aber auch egal). Fakt ist nur: Hot Chip wollen nichts mehr damit zu tun haben.

Das Quintett, das mit Over And Over vor zwei Jahren eine der Hymnen des Genres (und laut NME die Single des Jahres) geschrieben hat, wagt auf dem dritten Album Made In The Dark den Abschied vom Trend. Erstaunlicherweise klingt die Platte gerade dadurch noch zeitgemäßer.

Noch ein Paradoxon: Dass die Computertüftler zuletzt häufig live gespielt haben, hört man am rockigeren Sound des Werks, zugleich enthält die Platte mehr Balladen denn je, etwa den wunderbaren Titelsong, in dem so viel Soul steckt, dass das Wort Computerliebe eine ganz neue Bedeutung bekommt.

Vieles daran erinnert mit seiner Liebe zum Pop und der sanften Stimme von Alexis Taylor an die Beta Band (das verschlafene We’re Looking For A Lot Of Love, das verspielte Wrestlers). Anderes (wie die irre Vorab-Single Shake A Fist mit Todd-Rundgren-Sample oder Ready For The Floor mit heiterem Heimorgel-Sound) klingt schlicht wie die Zukunft. Und die Zukunft tanzt.

Dann doch wieder ein Tanzflächenfüller, und so bunt wie Nu Rave: Der Clip zum Hit Ready For The Floor:

httpv://www.youtube.com/watch?v=AW94AEmzFhQ

Hot Chip bei MySpace.

 

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und lebt in Leipzig. Auf shitesite.de schreibt er seit 1999 als Hobby über Musik, Filme, Bücher und ein paar andere Dinge, die ihn (und vielleicht auch den Rest der Welt) interessieren.

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3 Gedanken zu “Hot Chip – „Made In The Dark“

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