Hingehört: James Brown – „Godfather Of Soul“

James Brown: Von ganz unten zum „Godfather Of Soul“.
Künstler James Brown
Album Godfather Of Soul
Label Spectrum
Erscheinungsjahr 1993
Bewertung ****

„Godfahther“ dürfen sich nicht viele nennen. Paul Weller etwa, der Gottvater des Britpop. Oder Neil Young, der Gottvater des Grunge. Aber niemand hat sich diesen Titel so sehr verdient wie der „Godfather of Soul“: James Brown. Von ganz unten schaffte er es nach ganz oben.

Auch deshalb wurde er eine Ikone der Schwarzen in Amerika, deren Bedeutung weit über die Musik hinausreicht, bis heute. Rick James, Prince, Michael Jackson: Sie alle wären ohne James Brown nicht denkbar. Vom HipHop ganz zu schweigen.

Stimmlich war er nicht so talentiert wie etwa Sam Cooke, doch das machte er wett mit Einsatz, Energie und Ausdauer. Nicht umsonst schmückt sich James Brown bis heute mit dem Titel „the hardest working man in show-business“. Ein weiterer Vorteil waren seine Texte. Metrisch nicht immer bis ins Letzte ausgefeilt, aber enorm plakativ. Die Titel seiner größten Hits lesen sich wie Slogans: It´s A Man´s Man´s World, Think, I Feel Good, Living In America, Super Bad, Sex Machine, Say It Loud – I´m Black And Proud.

Die Musik dazu mischte Gospel mit R ´n B, die Bläser sorgten für den nötigen Schuss Sex, wie im druckvollen Papa´s Got A Brand New Bag, dem fast-Twist This Old Heart oder dem famosen (Call Me) Super Bad. Auch die Schleicher strotzen vor Testosteron; Nature Boy oder Please Please Please sind die Ruhe vor dem Sturm. Signed, Sealed And Delivered macht dann völlig klar, warum diese neue Musik den Namen „Soul“ erhielt. Der Bass tapst, das Schlagzeug stolpert – und die Stimme taumelt. „Talkin´ bout my heart“, schreit James Brown, als ob man das nicht schon hören würde, ohne die Worte zu verstehen.

Dass sich die ganze Pracht der Musik von James Brown erst auf der Bühne offenbart, macht die Live-Aufnahme von How Do You Stop deutlich. Die Band so kompetent wie bescheiden, der Meister in seinem Element. Jede Menge Atmosphäre, Wärme und Gefühl – Soul eben. Zum Abschluss das nicht zu verbessernde Sex Machine mit der ultimativen Zeile „get up, stay on the scene“. Wer so viel leistet und so lange bleibt, der muss wohl ein Godfather sein.

Wer diese Zusammenstellung sieht, kann schnell glauben, dass dieser Mann das Entertainment erfunden hat: die besten Tanzschritte von James Brown:

httpv://www.youtube.com/watch?v=f2gEAvOW2nc

James Brown bei MySpace.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und lebt in Leipzig. Auf shitesite.de schreibt er seit 1999 als Hobby über Musik, Filme, Bücher und ein paar andere Dinge, die ihn (und vielleicht auch den Rest der Welt) interessieren.

Alle Beiträge ansehen von Michael Kraft →

2 Gedanken zu “Hingehört: James Brown – „Godfather Of Soul“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.