Künstler | Matthewdavid |
Album | Outmind |
Label | Brainfeeder |
Erscheinungsjahr | 2011 |
Bewertung | *1/2 |
Ein Rätsel. Geschätzte acht Mal habe ich mir Outmind nun angehört. Und die ersten sieben Male hatte ich nicht die geringste Idee, was diese Musik soll. Beim achten Mal habe ich es gemerkt. Doch dazu später.
Zunächst die Fakten: Matthewdavid (hinter diesem cleveren Künstlernamen versteckt sich ein Mann, der in Wirklichkeit Matthew David heißt) stammt aus den Südstaaten, lebt mittlerweile in Los Angeles und hat sich dort ziemlich schnell ziemlich gut in der Elektronik-Szene vernetzt. Nach der International EP legt er nun mit Outmind sein Debütalbum auf dem angesagten Brainfeeder-Label vor, irgendwo zwischen Folk, Dub und Elektronik.
Das Rätsel dabei ist: warum? Das Album beginnt mit dem Rauschen und Plinkern von Los Angeles Is Beautiful. Dann gesellen sich in Noche Y Dia/San Raphael ein paar Bongos dazu. Im vierten Track, International, ist erstmals eine Stimme zu hören, die sich irgendwo im Äther verirrt zu haben scheint. Today, Same Way setzt gegen Ende auf einen mächtig tiefen Bass.
Man kann das alles gut mit den Worten beschreiben, die von der Plattenfirma freundlicherweise gleich im Presse-Info nahegelegt werden: Von Wolken und Mystik ist da die Rede, von der Fähigkeit Matthewdavids, sogar die beiläufigste Schönheit einzufangen. Man kann aber auch sagen: Um eine Daseinsberechtigung für den Sound von Matthewdavid zu finden, muss man schon verdammt lange suchen.
Des Rätsels Lösung steckt wohl im Ende von Epic Swan, einer kurzen Skizze in der Mitte von Outmind. Am Ende des Stücks ist eine Wasserpfeife zu hören, und das ist wohl die Nische, in der sich Matthewdavid breit macht: Kiffermusik. Outmind ist Chillout ohne die Party davor. Stoned kann man das womöglich reizvoll finden. Nüchtern betrachtet ist es bloß: irrelevant.
Im Äther verirrt – das scheint auch das Prinzip im Video von International zu sein:
httpv://www.youtube.com/watch?v=M_zyBy3r0VI