Sheryl Crow – „The Globe Sessions“

Künstler*in Sheryl Crow

Auf „The Globe Sessions“ findet Sheryl Crow zurück zur Entspanntheit.
Album The Globe Sessions
Label A & M Records
Erscheinungsjahr 1998
Bewertung

Sechs Grammies für die beiden ersten Alben, Hits und Konzerte weltweit, den Titelsong zu einem James-Bond-Film gesungen: Sheryl Crow muss niemandem mehr etwas beweisen. Und auf The Globe Sessions hört man das auch endlich.

Ein Keith-Richards-Gedächtnis-Riff trägt den Opener My Favourite Mistake. Der Refrain zweistimmig und gewohnt brillant, das Break ebenso schlüssig wie das Orgelsolo. „Hey, let´s party“, heißt die erste Zeile in There Goes The Neighbourhood. Eine Aufforderung, der es bei diesem coolem Rhythmusfundament und diesen sonnigen Bläsern nicht bedurft hätte.

Wie souverän Sheryl Crow inzwischen als Songschreiberin ist, zeigt auch das gespenstische Riverwide: An reichlich Gitarren und Streicher schmiegt sich fast unbemerkt ein Drum-Loop an. Auf dem Vorgänger ging das Experimentieren mit programmierten Beats bei Maybe Angels noch in die Hose. Sheryl Crows neue Songs können auch männlichen Hochkarätern längst das Wasser reichen.

Anything But Down etwa spielt in einer Liga mit Bruce Springsteen, Tom Petty oder den Stones. The Difficult Kind reicht sogar an His Bobness heran. „Don´t you got somewhere / that you need to be / instead of hanging here / making a fool of me.“ Folgerichtig zählt das schwindelige Mississippi, immerhin eine waschechte Dylan-Komposition, nicht einmal zu den besseren Stücken.

Herausragend ist dafür Crash And Burn. Ein Geständnis, ein Gebet, ein Gedicht. Schlagzeug, Gitarre und Orgel lassen jede Menge Raum, und in dem suhlt sich Sheryl Crow, rennt umher, schlägt gegen Wände. „Well it´s laughter that comes up when I cry for you / and my heart my break again before it learns / and I might be stupid enough to want to fall again / ´cause I´ve gotten use to the crash and burn.“

Bei den Globe Sessions scheint Sheryl Crow sich selbst gefunden zu haben. So ist auch der Rausschmeißer abstrakt und unbeschwert. Resuscitation heißt er, das bedeutet „Wiederbelebung“. „It don´t hurt like it did / I can sing my song again.“

Pikant, pikant: Sheryl Crow auf der Bühne mit ihrem (Ex-)Lover Eric Clapton, der sich bei My Favourite Mistake dann aber sehr zurückhält:

httpv://www.youtube.com/watch?v=bpYL1ZTSnSA

Sheryl Crow bei MySpace.

Michael Kraft

Michael Kraft ist Diplom-Journalist und lebt in Leipzig. Auf shitesite.de schreibt er seit 1999 als Hobby über Musik, Filme, Bücher und ein paar andere Dinge, die ihn (und vielleicht auch den Rest der Welt) interessieren.

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