Künstler | Sugababes | |
Album | Change | |
Label | Universal | |
Erscheinungsjahr | 2007 | |
Bewertung |
Oops, sie tun es schon wieder. Schon als die bezaubernde Heidi vor fünf Jahren bei Angels With Dirty Faces die bezaubernde Siobhán ersetzte, hatte man befürchtet, dass dieser Wechsel die Magie der Sugababes zerstören würde. Schließlich war das nicht irgendeine Girlgroup, sondern etwas ganz Besonderes: keine allzu knappen Röckchen, kein Gezappel auf der Bühne, kein Grinsen für die Teenie-Presse. Doch die Umbesetzung hinterließ damals kaum Spuren.
Auf dem fünften Album Change ist nun erstmals Amelle an die Stelle von Mutya getreten. Und auch diesmal hat das dem Sugababes-Zauber nicht den geringsten Kratzer verpasst.
Das liegt natürlich auch daran, dass das Trio längst kein Gesamtkunstwerk mehr ist und auch keine Gang mit dem Anspruch, die Welt des Girlpop auf den Kopf zu stellen. Die Sugababes sind zu einem Warenzeichen geworden, zu einem bloßen Vehikel für Songs. Aber was für Songs das sind!
Schon der grandiose Auftakt About You Now kann sich mit allem messen, was jemals in diesem Genre geschaffen wurde. Der Beat von Outkasts Hey Ya! wird hier grell geschminkt und mit ein paar geschmackvollen Accessoires ausgestattet, der Text könnte aus irgendeinem Ronettes-Klassiker stammen.
Die Strophe von Denial ist so kraftstrotzend und funky, dass man die Arctic Monkeys am Werke glaubt, der Refrain ist dafür zumindest ein paar Semester an die Abba-Uni gegangen. Der Disco-Feger My Love Is Pink besticht durch seine ungemeine Ungeduld. Open The Door geht auf höchst elegante Weise in die Beine. Das von Dr. Luke (Kelis, Pink) produzierte Undignified ist so heiter, dass es Leben retten (oder zumindest Wunden heilen) kann. Back When ist etwas seicht, aber wunderhübsch. Und der Titelsong schafft es beinahe, dass Genre der Power-Ballade wiederzubeleben.
Mit Change zeigen die Sugababes nicht nur, dass man sich weiter auf sie verlassen kann, wenn es um zeitgemäßen, aktuellen Pop geht. Obwohl sie längst mehr Hits haben als beispielsweise Bananarama oder die Spice Girls, obwohl sie mehr gute Alben vorgelegt haben als etwa Destiny’s Child oder die Bangles, sind sie auch immer noch voller Ehrgeiz.
Womöglich liegt das sogar an den Umbesetzungen: Schon Heidi wollte zeigen, dass sie nicht der Sargnagel für die Band ist, sondern ihr zu einem neuen Höhenflug verhelfen kann. Es wäre Amelle zu wünschen, dass sie das ebenfalls schaffen kann. Und allen Freunden feinster Popmusik sowieso.
Ich habe es doch geahnt: Die Wucht der Arctic Monkeys zeigen die Sugababes auch bei den NME-Awards mit I Bet You Look Good On The Dancefloor:
httpv://www.youtube.com/watch?v=Nh5g8Hxiygg
3 Gedanken zu “Sugababes – „Change“”