Künstler*in | The B-52’s | |
Album | Good Stuff | |
Label | Reprise | |
Erscheinungsjahr | 1992 | |
Bewertung |
Am Anfang ist zwar eine Snare. Dennoch ist der Auftakt ein Paukenschlag: Tell It Like It T-I-Is hat einen Waschmaschinen-Boogie, eine Surfgitarre, effektive Bläser, ein kraftvolles Klavier und ist das, was es wohl sein soll: der ideale Opener. Und am Schluss dürfen alle schon mal mitsingen. Spätestens bei Hot Pants Explosion fangen dann selbst Leichen an, mit dem Fuß zu wippen. Wer noch etwas lebendiger ist, tanzt natürlich. Dieser Rhythmus, diese Orgel! Und am Schluss dürfen wieder alle mitsingen: I´ve seen London and I´ve seen France / but I never saw nothing so hot as you in your hot pants.
Nach dem Motto „Hit auf Hit“ folgt dann der Titeltrack mit brilliantem Hi-Hat-Swing, 80er-Jahre-Gedächtnis-Gitarre und herrlich zweideutigem Text. Und am Schluss dürfen alle wieder… Nunja, ihr wisst es. Mitsingen. Das fällt bei Revolution Earth schon schwerer. Wenn jemals einer Frau eine Stimme wie eine Sirene bescheinigt wurde, dann straft Kate Piersson hier alle lügen. „Then we know that we´re alive / if we weren´t sure before.“ Herrlich.
Der Start also ein Paukenschlag, dann aber leider erst mal ein Schuss in den Ofen. Dreamland soll mit seinen Jingle-Bells-Schellenringen, den Bongos und der Bass-Sequenz wohl psychedelisch sein. Alles, was es am Ende aber ist, ist nervig. Die Kehrseite dieser markanten Stimmen: Sie können einen in schlechten Momenten auch Kopfschmerzen bereiten.
Dann wird aber schnell wieder alles gut. Der Beat von Is That You, Mo Dean humpelt lustig, und diesmal ist man auch von den Vocals (beeindruckend: Fred Schneider) begeistert. Für diesen Text hätte man wohl jede andere Band in die Klapse eingeliefert. Doch wer solche Frisuren hat, der darf das. Die B-52s bringen sogar einen 55-köpfigen Chor dazu, „Astro projector“ zu singen. Gaga.
Bei The World´s Great Laughter singen dafür nur die Vögel. Nicht minder abgefahren. Bevor aber endgültig alles in sehr, sehr weit entfernte Sphären abdriftet, kommen wir rechtzeitig zurück zu sehr irdischen Dingen. Vision Of A Kiss. Unglaublich, diese abgedämpfte Gitarre im Intro, und danach ergänzen sich diese beiden herausragenden Stimmen so perfekt wie in kaum einem anderen Stück. Breezin´ ist mindestens das fünft Meisterwerk in Sachen Drums auf dieser Scheibe. Diese Trommeln tragen sogar ein rückwärts gespieltes Gitarrensolo. Und gegen Texte wie „I don´t need a reason / I´m just breezin´“ hat wohl ohnehin kaum jemand etwas einzuwenden.
Schließlich Bad Influence mit einem klasse Gitarrenriff, Kuhglocke und Call-and-response-Chorus. Ein richtiger Rocker. Für B-52s-Verhältnisse.
Eine Live-Performance von Hot Pants Explosion, wobei Fred Schneider definitiv die heißesten Hosen trägt:
httpv://www.youtube.com/watch?v=fciaNuDY6uw
3 Gedanken zu “The B-52s – „Good Stuff“”